Als
Hüftarthrose wird der schmerzhafte Verschleiß des Hüftgelenks bezeichnet. Die
Ursache liegt häufig in der altersbedingten Abnutzung. Aber auch
Durchblutungsstörungen (Hüftkopfnekrose), Veränderungen des Gelenkes nach
Unfall und unvollständige Ausbildung des Hüftgelenkes nach Geburt, führen zur
Hüftarthrose. Begünstigt wird die Entstehung einer
Hüftarthrose durch Übergewicht, Störungen im Hormonhaushalt und familiäre
Vorbelastungen (Vererbung).
Typisch für die Hüftarthrose ist die zunehmende Zerstörung des Knorpels an den Gelenkflächen der Hüftpfanne und des Hüftkopfes. Durch den Abrieb kleiner abgestorbener Knorpelteilchen entsteht häufig eine Entzündung an der Gelenkhaut (Synovitis). Dies verursacht starke Schmerzen, zunächst nur nach starker Belastung, später auch in Ruhe. Die schmerzhaften Zustände betreffen oft beide Hüftgelenke – typisch ist der Beginn nach dem 50. Lebensjahr besonders bei Frauen. Im Röntgenbild ist die Abnutzung des Gelenkes sehr gut sichtbar. Der Gelenkspalt ist meist verschmälert, es bilden sich Aussackungen (Zysten) im Hüftkopf und der Hüftpfanne (Abbildung 1).
Zur Diagnostik ist zunächst die Abfrage der Krankengeschichte und des Beschwerdebildes nötig. Dann führt die Ärztin oder der Arzt die klinische Untersuchung durch. Ihr Gangbild, die Beweglichkeit der Hüfte, die Länge beider Beine, die Durchblutung und die Art Ihrer Schmerzen werden dokumentiert.
Zusätzlich wird ein Röntgenbild des Beckens und der Hüfte mit einer Maßstabskugel angefertigt (Abbildung 2). Dies ist für die vorbereitende Planung des Eingriffes nötig (Abbildung 3). Nur in Ausnahmefällen ist zusätzlich eine Computertomographie oder ein MRT notwendig. Diese Untersuchungen werden meist bei uns im Krankenhaus durchgeführt.
Die Entscheidung zum operativen Eingriff hängt von vielen individuellen Faktoren ab, die wir mit unseren Patienten sorgfältig besprechen. Eine Operation ist nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie sinnvoll, wenn folgende Beschwerden vorliegen:
Ist die Entscheidung gefallen, aufgrund der anhaltenden Schmerzen und Einschränkungen das Hüftgelenk zu ersetzen, muss in einem weiteren Schritt die geeignete Operationsmethode und die geeignete Prothese ausgewählt werden.
Wir favorisieren bei der Einpflanzung eines künstlichen Hüftgelenkes einen muskelschonenden Zugang zum Hüftgelenk. Hierbei wird mit einem Schnitt von wenigen Zentimetern die Haut geöffnet, die Hüftgelenksmuskeln beiseitegeschoben und die Hüftgelenkskapsel zum Teil entfernt. Erst dann kann der Hüftkopf aus dem Gelenk gelöst werden. Nun wird die Hüftpfanne mit einer Fräse für die künstliche Hüftpfanne vorbereitet. Analog hierzu wird der Oberschenkelknochen mit einer Reibahle für den künstlichen Hüftschaft vorbereitet. Selbstverständlich wird während der Operation um Hüftpfanne und den Hüftschaft ein Betäubungsmittel eingespritzt um starke Schmerzen nach der Operation zu verhindern (sogenannte „local infiltration anesthesia“ oder LIA).
In Abhängigkeit vom Alter, Knochenstatus und Aktivitätsniveau wird eine passende Prothese für Sie ausgewählt. Grundsätzlich gilt: Zementfreie Standardprothese oder Kurzschaftprothese für aktive und gesunde Patienten unter 80 Jahre, zementierte Prothese für ältere Patienten mit Osteoporose oder verminderter Aktivität.
Sowohl die Auswahl der Prothese (Abbildung 4-6: Kurzschaft, zementfrei oder zementiert) als auch der Gleitpaarung (Polyethylen/Stahl, Polyethylen/Keramik, Keramik/Keramik) erfolgt im gemeinsamen Gespräch und nach sorgfältiger Abwägung.
Nach
der Operation erfolgt auf Station die regelmäßige Wundkontrolle. Zur Kräftigung
der Muskulatur und zur Verbesserung der Koordination erfolgt täglich
Krankengymnastik. Oft ist nach 7-12 Tagen eine Entlassung aus dem Krankenhaus
und die weitere Behandlung in einer Reha-Abteilung möglich. Schon vor der
Operation wird mit Ihnen geplant, ob eine stationäre oder ambulante Reha für Sie
sinnvoll ist.
Nach der Einpflanzung eines künstlichen Hüftgelenkes sollten Überlastungen und Unfälle vermieden werden. Bei sportlichen Tätigkeiten sollten extreme Bewegungen (starke Dehnungen, Stauungen, abrupte Beugungen) vermieden werden. Als ungeeignet werden Tennis, Squash, Fußball, alpiner Skisport oder Volleyball angesehen. Wir empfehlen nach der Operation und anschließender Reha hauptsächlich Walking, Radfahren, Schwimmen und Ski-Langlauf.
Haben Sie noch Fragen? Schreiben Sie uns eine E-Mail, wir helfen Ihnen gerne weiter: endoprothesenzentrum@krankenhaus-wermelskirchen.de
Krankenhaus
Wermelskirchen
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