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Krankenhaus-Insolvenz: Wermelskirchener Ärzte solidarisieren sich

16.12.2025

Die Mediziner Tobias Hopff und Dominik Greif wollen zusammen mit ihren Kollegen ein Zeichen für den Erhalt der Klinik setzen.

Sie haben beide ihren Arztberuf im Krankenhaus Wermelskirchen gelernt: Den beiden Wermelskirchener Hausärzten Dominik Greif und Tobias Hopff liegt das Haus an der Königstraße allein deshalb am Herzen. „Aber in erster Linie geht es uns um unsere Patienten“, betont Dominik Greif.

Zusammen mit etwa 15 Wermelskirchener Hausärzten haben sie sich vorgenommen, sich stark zu machen für den Erhalt der Klinik. Eine Petition für den Erhalt der Endoprothetik hatten sie seinerzeit schon gestartet- jetzt soll es mehr Engagement geben. Möglicherweise mit einer Kundgebung durch die Innenstadt; aber das stehe derzeit noch nicht fest. „Wichtig ist uns erstmal zu verdeutlichen, dass wir unser Krankenhaus auf Teufel komm heraus erhalten wollen“, bringt es Tobias Hopff auf den Punkt.

Das sind die Gründe für den Einsatz

Und das hat gute Gründe: „Wir haben gute Verbindungen und Kontakte ins Haus und wissen gleich, wo wir zum Beispiel in der Ambulanz jemanden erreichen, wenn Not am Mann ist“, beschreibt es Dominik Greif, der seine Praxis mit einem Kollegen an der Berliner Straße betreibt. Und man könne sich gerade bei sehr alten, mehrfach erkrankten Patientinnen und Patienten darauf verlassen, dass sie dort gewissenhaft behandelt würden.

Greif: „Wenn ich eine 87-jährige Patientin mit Lungenentzündung dorthin überweise, bin ich mir sicher, dass das alles korrekt und auch in meinem Sinne läuft. Und eben auch im Sinne der Patientin.“ Tobias Hopff ergänzt: „Die machen einfach auch gute Medizin. Das muss man so sagen.“

Hinzu komme das Vertrauensverhältnis, „das praktisch alle von uns Hausärzten zum Haus haben.“ Die Niedergelassenen würden ihre Patienten für die Akutversorgung stets an die Königstraße überweisen. „Klar gibt es Fälle, da wissen wir, dass wir in ein spezialisierteres Haus überweisen müssen“, räumt Dominik Greif ein. „Aber das macht das Personal im Krankenhaus ebenso, wenn der Fall die Kapazitäten übersteigt.“

Das befürchten die Patienten

Die Wermelskirchener Patienten spiegeln den Niedergelassenen immer wieder, wie viel Sorge sie haben, dass das Krankenhaus nicht erhalten werden könnte. „Das ist praktisch jeden Tag Thema in der Praxis“, berichtet Dominik Greif. Zum einen, weil sich praktisch jeder Wermelskirchener mit der Klinik identifizieren könne. „Da sind meine Frau und meine Kinder geboren“, erzählt Tobias Hopff, „und so wird es ja vielen gehen.“

Die Patienten hätten aber oft auch Bedenken vor weiten Wegen und großer Anonymität. Besonders Ältere seien vielfach nicht mehr mobil und ihre Angehörigen vielleicht auch nicht. Und müssten dann automatisch längere Wege in Kauf nehmen und in einer fremden Stadt in der Klinik liegen.

Das wäre der Wunsch der Ärzte

Wenn die Ärzte einen Wunsch äußern könnten, dann wäre es der, dass das Krankenhaus so erhalten bliebe, wie es ist. „Vor allem aber als Akutkrankenhaus“, unterstreicht Dominik Greif. „Denn von einer geriatrischen Reha oder ähnlichem hätten natürlich weder wir noch unsere Patienten etwas.“

Ein wenig mehr Unterstützung würden sie sich wünschen, auch aus den politischen Reihen. „Wir haben nicht das Gefühl, dass schon alles ausgeschöpft ist, was man zum Erhalt unseres Wermelskirchener Krankenhauses beitragen kann“, sagt Dominik Greif. „Natürlich kennen wir uns mit den wirtschaftlichen Bedingungen nicht aus und wissen auch nicht genau, was genau derzeit hinter den Kulissen passiert. Aber wir können ja nach vorne gehen und Zeichen setzen.“

Ein erstes Treffen

Ein erstes Treffen aller Hausärzte mit der Klinikleitung und den Chefärzten habe es vor kurzem bereits gegeben. „Da hatten wir das Gefühl, dass es zurzeit ganz gut aussieht für das Haus. Aber Näheres wissen wir natürlich nicht“, berichtet Tobias Hopff.

Quelle: Remscheider General Anzeiger (16.12.2025)

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