05.09.2023
Stephan Ganz verlässt das Krankenhaus und geht zurück nach Velbert. Die aktuelle Krankenhausplanung macht diesen Schritt notwendig.
Die gynäkologische Abteilung am Wermelskirchener Krankenhaus wird Ende des Jahres weitgehend geschlossen. Das teilte die Geschäftsführung des Krankenhauses an der Königstraße am Montagvormittag der Öffentlichkeit unter der thematischen Überschrift „Veränderungen des Leistungsangebots“ mit.
Demnach soll es das Medizinische Versorgungszentrum am Schwanen mit zwei Ärztinnen weiter geben. Und auch ambulante gynäkologische Operationen sollen weiterhin am Krankenhaus durchgeführt werden. Stationäre Belegung für gynäkologische Patientinnen findet an der Königstraße indes nicht mehr statt.
Der bisherige gynäkologische Chefarzt Stephan Ganz, der erst im Februar 2021 seinen Dienst in Wermelskirchen angetreten hatte, wird das Krankenhaus aus diesem Grund verlassen. Auf Nachfrage teilt der Mediziner mit, dass er an seine alte Wirkungsstätte, das Helios-Klinikum Niederberg in Velbert, zurückkehren wird. Dort sei eine Chefarztstelle gerade frei geworden. Man trenne sich „im Einvernehmen“ und „freundschaftlich“, sagte Krankenhausgeschäftsführer Christian Madsen.
Hauptgrund der Trennung von der Gynäkologie und somit auch dem Chefarzt sei die Tatsache, dass aufgrund der Leistungszuordnungen der aktuellen Krankenhausplanung Teilgebiete der Gynäkologie nur noch in dafür vorgesehenen Zentren erlaubt werden. Dazu zählen beispielsweise große Brust-OPs und größere Eingriffe an Gebärmutter und Eierstöcken.
Zudem habe es im vorigen Jahr nur noch 300 stationäre Patienten auf der gynäkologischen Abteilung in Wermelskrichen gegeben. Das sei deutlich zu wenig, um das Angebot aufrecht zu erhalten, rechneten der Geschäftsführer und der Ärztliche Direktor des Krankenhauses, Dr. Volker Launhardt, vor. Dennoch bleibe die Geschäftsführung hinsichtlich der Entwicklung positiv. „Das vielfältige Leistungsangebot der Inneren Medizin, Kardiologie, Gastroenterologie, Viszeralchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, der Intensivmedizin und Anästhesie sowie der Radiologie und Notaufnahme wird voll umfänglich erhalten“, heißt es.
Eine zusätzliche positive Entwicklungsmöglichkeit ergebe sich für das Krankenhaus nun im akutgeriatrischen Bereich der internistischen Abteilung. Wie berichtet, wurden Anfang Juni bereits 14 Betten im Krankenhaus an der Königstraße für geriatrische Patienten vorgesehen. „Auf 20 soll die Abteilung jetzt erweitert werden“, hieß es schon damals. Das Haus gilt seitdem als Akut-Krankenhaus für Geriatrie, das heißt, dass die meisten der Patienten ab etwa 70 Jahren mit einem akuten gesundheitlichen Problem, etwa einer anstehenden Operation, eingeliefert werden, sich dann aber rasch herausstellt, dass sie noch weitere Erkrankungen und Einschränkungen im Gepäck haben, auf die Ärzte und Pflegekräfte besonders achten müssen.
Frei werdende Betten werden durch Geriatrie genutzt
„Die durch die Gynäkologie frei werdenden Kapazitäten werden für diese Patientengruppe dringend benötigt und zukünftig genutzt“, sagt Christian Madsen.
Die Entwicklung im Hinblick auf die stationären gynäkologischen Leistungen bedauere er sehr. „Darüber hinaus ist aber der bisherige Verlauf der Krankenhausplanung NRW als großer Erfolg und klare Bestätigung des Standortes zu werten.“ Auch Dr. Volker Launhardt betonte: „Ich kenne andere Häuser in unserem weiteren Umkreis, da sieht es düsterer aus. Die müssen mehrere wichtige Abteilungen schließen und können für die Patienten wichtige Verfahren nicht mehr anbieten.“
Dass das auch in Wermelskirchen in Zukunft passieren könnte, sei „bisher nicht zu erwarten“, gerade auch, weil man sich so breit und und qualitativ hochwertig aufgestellt habe.
Chefarzt
Stephan Ganz wechselte im Februar 2021 von Velbert nach Wermelskirchen. Und genoss seither bei seinen Patientinnen einen hervorragenden Ruf. Viele reisten aus anderen Städten nach Wermelskirchen, um in seine Sprechstunde zu kommen oder sich behandeln zu lassen. Ganz brachte während seiner Dienstzeit in Wermelskirchen ein Inkontinenzzentrum ins Haus, spezielle Diagnoseverfahren und Behandlungsverfahren von Gebärmutterhalskrebs, eine Medizinisch Taktile Untersucherin der Brust – und er setzte sich stark für eine Kassenzulassung ein.
Quelle: Remscheider General-Anzeiger (05.09.2023)
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