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Krankenhaus bleibt Hernienzentrum

15.12.2022

Chirurgische Abteilung qualifiziert sich erneut in der Behandlung von Weichteilbrüchen.

Es zwickt oder zieht in der Leiste und eine Schwellung ist zu sehen. Das könnte ein Leistenbruch sein – Mediziner sagen Leisten-Hernie dazu. „In der Regel sollte eine solche Leisten-Hernie operiert werden. Der Bruch kann sich einklemmen und es kann in diesem Fall zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen“, erklärt Dr. Arif Yaksan, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Wermelskirchener Krankenhaus.

Mit seiner Abteilung wurde Yaksan jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie und der Deutschen Herniengesellschaft als Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie re-zertifiziert. „2015 sind wir das erste Mal in der Hernienchirurgie zertifiziert worden“, sagt Yaksan.

250 bis 300 Leistenbrüche operiert das Team um Dr. Arif Yaksan pro Jahr. „Für die Zertifizierung müssen wir 90 Prozent der Eingriffe dokumentieren“, sagt Yaksan. „Das macht Arbeit, aber es lohnt sich auch, denn wir wollen ja zeigen, dass wir hohe Qualitätsstandards haben.“ Hinzu kommen Hernien des Nabels oder des Zwerchfells sowie Narben-Korrekturen, die aber einen geringeren Anteil an Eingriffen ausmachen.

Ziel der Zertifizierung sei es, die Versorgungsqualität in der Hernien-Chirurgie zu verbessern und die Patientensicherheit bei diesen Eingriffen zu erhöhen. Eine Klinik, die sich als Hernienzentrum zertifiziert habe, weise ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung im Bereich der Hernienchirurgie auf. Ein Zentrum wie das unter Leitung von Dr. Arif Yaksan müsse sich regelmäßigen Kontrollen der Versorgungsqualität und Behandlungsergebnisse von Hernien-Operationen unterziehen. „Unsere Patienten können an Gütesiegel der Deutschen Herniengesellschaft erkennen, dass unsere Abteilung die durch Fachexperten und Fachgesellschaften aufgestellten Qualitätsanforderungen voll umfänglich erfüllt und somit nachweislich ein Spezialist auf dem Gebiet der Hernien-Chirurgie ist“, betont der Chefarzt.

Um als Hernienzentrum qualifiziert zu sein, muss eine Abteilung bestimmte Anforderungen erfüllen. Yaksan: „Es muss zum Beispiel spezielle Sprechstunden für Patienten mit Eingeweidebrüchen geben. Wir müssen die Möglichkeit für Ultraschalluntersuchungen bieten und die Möglichkeit der ambulanten Operation.“ Ältere Patienten mit Vorerkrankungen würden nach einer Leistenbruch-OP meist eine Nacht zur Kontrolle im Krankenhaus bleiben. Dr. Arif Yaksan und sein leitender Oberarzt führen die Eingriffe jeweils selbst durch.

Aufgrund ihrer Häufigkeit würden Hernien in Deutschland inzwischen als Volkskrankheit, erklärt der Mediziner. So würden in deutschen Kliniken jedes Jahr mehr als 350 000 Hernienoperationen durchgeführt.

„Obwohl es sich um Routineeingriffe in der Allgemeinchirurgie handelt, gibt es eine relativ hohe Rückfallquote von etwa 10 Prozent“, berichtet Dr. Arif Yaksan. Zudem würden etwa 10 Prozent der Patienten nach einem Eingriff über Schmerzen im operierten Bereich klagen. „Es geht also auch darum, möglichst nah am Patienten zu sein und schnell einschreiten zu können“, unterstreicht Yaksan.

Das Wermelskirchener Krankenhaus hat sich bereits in einigen Bereichen zertifizieren und rezertifizieren lassen. Etwa in der Endoprothetik oder der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen. Die gynäkologische Abteilung um Chefarzt Stephan Ganz arbeitet gerade an der Zertifizierung zum Brustzentrum.

„Es ist uns auch als vergleichsweise kleines Haus wichtig, hohe Qualitätsstandards vorzulegen und somit das Vertrauen der Patienten zu bewahren“, sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Christian Madsen. „Zudem zeigen wir, dass wir in der medizinischen Versorgung durchaus mit großen Kliniken mithalten können.“ Das gerade ausgestellte Zertifikat für die chirurgische Abteilung ist drei Jahre gültig; dann muss sie sich erneut zertifizieren.

Hernien

Unter dem Begriff Hernie werden in der Medizin sämtliche Eingeweide- beziehungsweise Weichteilbrüche an der Bauchwand zusammengefasst. Dazu gehören beispielsweise Leistenbrüche, Nabelbrüche, Zwerchfellbrüche oder Bauchdeckenbrüche, aber auch Narben oder Brüche nach operativen Eingriffen.

Standpunkt von Anja Carolina Siebel:

Das Wermelskirchener Krankenhaus ist zwar eine vergleichsweise kleine Klinik. Gleichwohl kann das Haus mit seinen verschiedenen medizinischen Abteilungen einiges vorweisen und genießt seit Jahren abteilungsübergreifend einen hervorragenden Ruf in der Region. Das liegt auch daran, dass Geschäftsleitung und Mediziner mit der Zeit arbeiten, sich neuen Qualitätsstandards anpassen und mitziehen. Das zeigen Zertifizierungen in verschiedenen Bereichen. Das zeigt aber auch der Wille vieler Patienten. Können sie Eingriffe oder Krankenhausaufenthalte planen, entscheiden sich viele Patienten auch aus umliegenden Städten für eine Behandlung im Haus an der Königstraße. Ein Haus mit Ansprüchen an die eigene Qualität, in dem aber auch die Menschlichkeit noch nicht zu kurz kommt. Und das findet man gerade in Krankenhäusern mit überlastetem Personal inzwischen anderswo nur noch selten.

Quelle: Remscheider General-Anzeiger (15.12.2022)

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