15.05.2020
Unabhängige Prüfer haben das Endoprothetik-Zentrum unter die Lupe genommen. „Sehr hohe Anforderungen werden bei einer solchen Zertifizierung gestellt. Wir haben sie auch bei der sechsten Wiederholung wieder alle umgesetzt“, zeigt sich Priv.-Doz. Dr. Heinz Goost zufrieden mit dem Ergebnis.
Im Februar war der unabhängige Prüfer im Krankenhaus gewesen, hatte sich beispielsweise Akten, Implantate und die Ergebnisse der Patientenbefragungen angesehen, Hygienemaßnahmen, Medikamente, Operations-Aufklärungsbögen und die enge Zusammenarbeit mit der Anästhesie überprüft.
Gefragt wird auch nach der Zahl der Operationen und wer der Operateur war. „Bei jeder Operation muss ein sehr erfahrener Chirurg dabei sein“, erklärt Dr. Goost. Mindestens 300 endoprothetische Operationen werden in Wermelskirchen jedes Jahr durchgeführt. Die Zahl steigt moderat an, rund vier bis sieben Prozent kommen jährlich dazu. „Eine der Voraussetzungen für die Zertifizierung ist, dass jeder Operateur wenigstens 50 Operationen im Jahr gemacht haben muss. Wir arbeiten hier zu dritt, operieren also doppelt so viel“, erklärt der Facharzt. Und er betont, dass man sich auf so einer Zertifizierung nicht ausruhen kann. „Die Weiterbildung in jedem Jahr wird erwartet. Und eine exzellente Versorgung ist nur in einem eingespielten Team und mit strukturierten Arbeitsabläufen möglich“, macht er deutlich.
Schon in den 30er Jahren seien Hüftgelenke ersetzt worden. Sie hielten allerdings nicht lange. Seien früher 20 Zentimeter lange Schnitte nötig gewesen, um ein Kunstgelenk einzusetzen, würde das heute minimal-invasiv und muskelschonend mit einem rund sieben Zentimeter langen Schnitt gemacht. Das blutet weniger und der Patient ist schneller wieder auf den Beinen. „Durch Überbelastung oder auch nur einfach so können Gelenke bei Patienten zwischen 65 und 75 Jahren verschlissen sein. Wenn wir sie ersetzen müssen, hoffen wir ja gemeinsam, dass nur eine Operation im Leben dort nötig sein wird“, erklärt Goost die Vorgehensweise.
Auch die Prozesse der OP-Vorbereitung seien verbessert worden. Früher seien die Hausaufgaben an den Hausarzt weitergeleitet worden, heute erfolgen sie im Krankenhaus. Dazu gehört beispielsweise die Überprüfung der Medikamentenliste, die Blutwerte würden abgefragt und der Blutzucker überprüft. Checklisten würden erstellt, damit keine Informationen verlorengehen.
Für ein Haus in der Größe des
Wermelskirchener Krankenhauses sei eine solche Zertifizierung, die rund 5000
Euro kostet, etwas Besonderes. „Nur zwei Drittel sind zertifiziert. Das Siegel
ist der Anfang einer Patientenbeziehung. Alles Weitere kommt dazu“, ist der
Facharzt überzeugt.
„Wir sind viel gelobt worden in diesem Jahr“, freute sich auch Pflegedienstleiterin Monika Hartung. Auf den Stationen werden Lob und Tadel der Patienten ausgewertet, Schwachpunkte verbessert. „Die Kriterien, nach denen wir arbeiten müssen, verschärfen sich immer wieder. Anderes, wie die antiseptischen Waschungen, machen wir zum Beispiel präventiv, um die Sicherheit zu gewährleisten.“ Alle drei Jahre würde auch das gesamte Krankenhaus auf seine Management-Qualität geprüft und zertifiziert. Dem Ärzteteam ist es in dieser Woche ein Anliegen, auf die gelockerten Corona-Einschränkungen hinzuweisen. „Seit gestern bestellen wir wieder Patienten ein. Es ist absolut gerechtfertigt, Patienten mit Schmerzen zu operieren. Niemand muss Angst vor Ansteckung haben“, beruhigt Dr. Jens Rudzewski, Leitender Oberarzt der Chirurgie.
Das zertifizierte Endoprothetik-Zentrum Wermelskirchen steht für Qualitätsansprüche und Sicherheitsstandards beim Ersatz von Knie-, Hüft- und Schultergelenk. Zur Sicherstellung höchster Qualität hat die unabhängige, orthopädische Fachgesellschaft DGOOC (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie) einen Anforderungskatalog aufgestellt.
Qualität verdient Beifall
Wermelskirchen ist keine Metropole wie
Berlin und das hiesige Krankenhaus genießt nicht den Bekanntheitsgrad der
Charité. Verstecken müssen sich die Wermelskirchener Ärzte aber auch nicht. Die
Zertifizierung des Endoprothetik-Zentrums belegt, dass sie bei Operationen an
den Gelenken mehr als gute Arbeit leisten. Das hat sich auch über die
Stadtgrenze hinaus herumgesprochen, wie an der jährlich steigenden Zahl an
Eingriffen zu sehen ist. Diese Entwicklung könnte womöglich in diesem Jahr
etwas ins Stocken geraten, da auch das Wermelskirchener Krankenhaus auf die
Herausforderungen der Corona-Pandemie reagieren und planbare Operationen
verschieben musste. Dies ist durch die Lockerungen ab sofort nicht mehr
erforderlich, so dass die Mediziner im Endoprothetik-Zentrum jetzt wieder in
ihrem Spezialgebiet tätig werden können. Dass sie das beherrschen, ist durch
das Zertifikat belegt – und dafür haben sie mindestens ebenso viel Beifall
verdient, wie er als Dank für herausragende Leistungen im Kampf gegen das
Coronavirus dem medizinischen Personal gespendet wurde.
Quelle: Remscheider General-Anzeiger (15.05.2020)
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