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Corona-Pandemie stellt Kreis vor Herausforderung

16.10.2020

Die positiven Testergebnisse mehren sich dieser Tage auch im Rheinisch-Bergischen Kreis. Im Wermelskirchener Krankenhaus läuft noch alles in ruhigen Bahnen.

Entspannt ist Birgit Bär schon lange nicht mehr. Die Leiterin des Corona-Krisenstabes des Rheinisch-Bergischen-Kreises sitzt derzeit täglich mit den Kreisverantwortlichen der Gesundheitsbehörde zusammen. „Die Arbeit wird immer umfangreicher. Besonders die Kontaktverfolgung des Umfeldes, nachdem eine Person positiv getestet wurde, nimmt eine Menge Zeit und Kapazitäten in Anspruch“, sagt die Krisenstabs-Sprecherin. Auch die Fall-Häufigkeit in Einrichtungen wie Schulen oder Kitas mehre sich derzeit.

So ist jüngst unter anderen die Kindertagesstätte Heisterbusch betroffen. Wie das Kreisgesundheitsamt am Donnerstag mitteilte, sei eine Person aus der Mitarbeiterschaft, die nicht im Rheinisch-Bergischen Kreis wohne, positiv auf das Corona-Virus getestet worden.

„Nach den Ermittlungen des Gesundheitsamtes ist eine exakte Differenzierung der Kontaktpersonen ersten Grades und zweiten Grades aufgrund einer gruppenübergreifenden Tätigkeit der infizierten Person leider nicht möglich“, heißt es in dem Schreiben.

„Wie lange wir das so leisten können, wird sich zeigen.“ Birgit Bär, Corona-Krisenstab Rheinisch-Bergischer Kreis

Folge ist, dass die Kita Heisterbusch komplett für die Dauer der möglichen Inkubationszeit geschlossen werden muss. Das Gesundheitsamt hat alle Kinder und Mitarbeiter bis zum 23. Oktober unter Quarantäne gesetzt.

„Wir halten zurzeit gruppenübergreifende Angebote in Kindertageseinrichtungen für ungünstig, weil im Falle einer Infektion dann keine andere Möglichkeit bleibt, als für alle eine Quarantäne anzuordnen, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen“, sagt Birgit Bär.

Immer noch hätten die Mitarbeiter den Anspruch, Kontakte so akribisch nachzuverfolgen, dass nicht ganze Einrichtungen oder Schulen, sondern nur einzelne Gruppen oder Klassen geschlossen werden müssten. „Wie lange wir das so leisten können, wird sich zeigen“, räumt die Krisenstabs-Sprecherin ein. In Kürze wird es eine Abstrichaktion für die Betroffenen in Heisterbusch geben.

Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz, also der Wert der Infizierten auf 100 000 Einwohner in einer Woche gerechnet, betrug gestern 44,8. „Wir sind uns bewusst darüber, dass der Wert weiter ansteigen wird“, prognostiziert Birgit Bär. Dann würde auch der Rheinisch-Bergische Kreis als Risikogebiet eingestuft werden. „Und dann würden wir Verhaltensregeln auch auf lokaler Ebene noch einmal neu veröffentlichen“, unterstreicht Birgit Bär. Es ginge dann beispielsweise um eine Pflicht, Mund-Nasen-Schutz auch im öffentlichen Raum im Freien zu tragen.

Zur Belegung der Krankenhäuser konnte Bär am Donnerstag keine konkreten Zahlen liefern. „Es scheint aber überall noch recht ruhig zu sein“, sagte sie auf Nachfrage.

Das bestätigt Dr. Volker Launhardt, Ärztlicher Direktor des Wermelskirchener Krankenhauses. Zwar dürfe er keine Auskunft darüber geben, ob und wie viele Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung gerade stationär im Wermelskirchener Krankenhaus liegen („Das ist Sache des Kreises“), er kann aber beruhigen: „Bei uns läuft nach wie vor alles in sehr ruhigen Bahnen ab. Es gibt keine außergewöhnlichen Vorkommnisse und wir haben genügend Platz und Kapazitäten für Patienten mit anderen Erkrankungen frei.“

Launhardt warnt Bürger noch einmal nachdrücklich davor, wegen der Corona-Pandemie nicht ins Krankenhaus zu gehen und deshalb vielleicht akute Symptome oder anstehende Operationen bei sich selbst zu vernachlässigen: „Dazu besteht überhaupt kein Anlass.“

Das Bürgertelefon des Rheinisch-Bergischen Kreises ist von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr sowie Freitag von 8 bis 15 Uhr unter 02202 131313 erreichbar.

Zahlen
Am Donnerstag sind laut Kreisgesundheitsamt 31 weitere bestätigte Corona-Fälle im Kreis bekannt geworden: 19 in Bergisch Gladbach, drei in Kürten, vier in Leichlingen, zwei in Overath und jeweils einer in Rösrath, Burscheid und Wermelskirchen. Bei drei Fällen wird der Infektionsursprung im beruflichen Umfeld gesehen, bei neun im familiären Umfeld und bei zwei im schulischen Umfeld. Bei 17 Fällen ist der Ursprung noch unklar.

Standpunkt: Besser besonnen bleiben (von Anja Carolina Siebel)
Die Situation spitzt sich zu.“ Eigentlich sollte zuerst so die Schlagzeile über dem Text über die steigenden Zahlen und angespannten Gesundheitsamt-Mitarbeiter lauten. Aber ist es tatsächlich angebracht, in einer so unsicheren und für viele angsterfüllten Zeit mit einer alarmierenden Schlagzeile noch einmal mehr aufzuschrecken? Viele würden vielleicht antworten: „Ja, denn es gibt immer noch zu viele, die die Sache auf die leichte Schulter nehmen und sich nicht an die Regeln halten.“ Das ist wohl richtig. Es gibt aber eben auch sehr viele Menschen, die das überhaupt nicht tun. Die zu Hause vor ihren Bildschirmen oder Tageszeitungen sitzen und gar nicht mehr wissen, was sie denn nun eigentlich denken und was sie noch alles beachten sollen. Deshalb ist es gerade jetzt so wichtig, nicht noch mehr aufzustacheln und eine gewisse Panik zu schüren oder hochzuhalten. Leider wird in den sozialen Netzwerken schon genug Hektik, Hetze und Stress verbreitet. Dabei ist eine Krise nur mit einer gewissen Ruhe zu bewältigen. Und vor allem Besonnenheit. Denn weitergehen muss es so oder so. Dann doch besser besonnen und sachlich.

Quelle: Remscheider General-Anzeiger (16.10.2020) 

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