29.04.2016
Chefarzt der Chirurgie des Krankenhauses Wermelskirchen erklärt das Vorgehen, wenn eine Kompressionstherapie nicht möglich ist.
Eine effektive und seit langem bewährte Behandlungsmethode von Krampfadern stellt die Kompressionstherapie über elastische Wickel beziehungsweise Kompressionsstrümpfe dar. Durch den von außen erzeugten Druck wird das Blut in das tiefe Venensystem geleitet und die überlasteten oberflächlichen Venen dadurch entlastet.
Dennoch werde ab einer gewissen Krampfaderausprägung zur operativen Behandlung (OP) geraten, erklärt Dr. med. Arif Yaksan, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Wermelskirchen.
Patienten möchten nicht für immer Kompressionsstrümpfe tragen
Neben dem kosmetischen Aspekt spielt nach seinen Erkenntnissen auch die Tatsache eine Rolle, dass insbesondere jüngere Patienten nicht bereit sind, zeitlebens und insbesondere auch in der warmen Jahreszeit Kompressionsstrümpfe zu tragen. Auch gibt es Erkrankungen, bei denen sich eine Kompressionstherapie verbietet (arterielle Verschlusskrankheit).
Die angewandte Operationstechnik ist nach Angaben von Dr. Yaksan abhängig von der Art und Ausprägung der Krampfadern. Aus diesem Grund sei eine genaue präoperative Erhebung des Venenstatus unverzichtbar. Grund: Anhand des klinischen Bildes der sichtbaren Krampfadern - verbunden mit einer Ultraschalluntersuchung der großen Stammvenen - kann bereits vor der Operation festgestellt werden, welche Venenanteile erkrankt sind und operiert werden sollten.
Grundsätzlich werden nur erkrankte Venenanteile operativ entfernt. Zeigt sich im Rahmen der präoperativen Untersuchung, dass die große oberflächliche Stammvene nur zum Teil erkrankt ist, so wird auch nur der erkrankte Abschnitt entfernt. Dies kann beispielsweise für eine eventuell später erforderliche Bypassoperation am Herzen wichtig werden.
Die Entfernung der erkrankten Krampfaderabschnitte erfolgt über kleine kaum sichtbare Schnitte oder Einstiche. Lediglich die Mündungsregion der großen Stammvene (Vena saphena magna) in der Leiste muss über einen etwa zwei bis drei Zentimeter langen Schnitt freigelegt werden, um hier zur Vermeidung einer erneuten Krampfaderbildung alle in diesem Bereich mündenden kleineren Venen zu unterbinden. Auch dieser Schnitt wird kosmetisch günstig und später fast nicht sichtbar in die Leistenbeuge gelegt.
Kompressionsbehandlung nach OP dauert drei bis sechs Wochen
Nach einer Krampfaderoperation erfolgt je nach Ausprägung und Umfang der entfernten Venenanteile eine Kompressionsbehandlung, die zwischen drei und sechs Wochen dauert. Nach einer Woche braucht diese Behandlung nur noch tagsüber zu erfolgen.
Dr. Yaksan empfiehlt, sich schon vor der geplanten Operation einen Obesschenkelstrumpf der Kompressionsklasse II anpassen zu lassen. Dann wird am ersten postoperativen Tag der elastische Verband aus dem Operationssaal durch den angepassten Kompressionsstrumpf ersetzt.
Quelle: Wermelskirchener General-Anzeiger (29.04.2016)
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