29.04.2016
Viele interessierte Gäste empfingen AOK und WGA im Bürgerzentrum am Mittwochabend. Das Thema Endoprothetik ist ein Thema, das vor allem Ältere beschäftigt.
Um Gelenke ging es beim Gesundheitstreff von WGA und AOK im Bürgerzentrum am Mittwochabend. Unter den etwa 60 Zuhörern war auch Luise Radekopp. Die 51-Jährige hat bereits das dritte Kniegelenk und erhoffte sich von dem Vortrag eine Entscheidungshilfe für die Fortführung der Behandlung. „Meine Gehhilfen werde ich wohl mein Leben lang benutzen müssen“, sagte sie resigniert.
Der Vortrag der Ärzte Dr. Hans Goost und Dr. Volker Launhardt sollte für Aufklärung in der komplexen medizinischen Thematik sorgen. Unter Endoprothetik wird der Ersatz eines durch Krankheit oder Unfall zerstörten oder natürlichen Verschleiß abgenutzten Gelenks bezeichnet. Der Gelenkersatz bleibt auf Dauer im Körper und ersetzt teilweise oder ganz das geschädigte Gelenk. Der häufigste Grund für das Einsetzen eines Gelenkersatzes ist die Arthrose. Sie entsteht durch Gelenkverschleiß. Die Arthrose kann auch Folge einer übermäßigen Belastung des Gelenks durch erhöhtes Körpergewicht, Leistungssport oder einer angeborenen Fehlstellung sein.
Goost, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Krankenhaus Wermelskirchen, erklärte, wie sich Arthrose „anfühlt“: Die Schmerzarten unterscheiden sich durch Belastungsschmerz, Ruheschmerz und Bewegungseinschränkungen. „Typische Schmerzmuster helfen dem Orthopäden festzustellen, was den Schmerz verursacht.“ Es gilt auszuschließen, was die Schmerzherde sind – Hüfte oder Wirbelsäule. Eine Maßanfertigung der Prothesenteile erfolgt nur bei schweren Ausformungsfehlern des Hüftgelenks. Die individuelle Planung und Auswahl des Implantats wird in enger Beratung mit dem Patienten und nach den individuellen Bedürfnissen entschieden.
Leidet der Patient an einer Nickelallergie, wird auf ein Implantat für die Hüfte aus Titan zurückgegriffen, und bei Knieimplantaten auf eine Oberflächenversiegelung mit Keramik. Was im Falle einer Operation durch eine sorgsame internistische Mitbetreuung erheblich zum erfolgreichen Verlauf nach und vor dem Eingriff beitragen kann, erklärte Dr. Volker Launhardt. Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin am Krankenhaus Wermelskirchen beschrieb eindrucksvoll das Zusammenspiel der beiden fachmedizinischen Abteilungen. „Vor dem operativen Eingriff überprüfen wir die Multimorbidität der Patienten“, erklärte Launhardt. Also, welche Krankheiten vorliegen.
Mit 31,8 Prozent stellen die Patienten im Alter von 70 bis 79 Jahre den größten Anteil der Menschen, die endoprothetisch behandelt werden. Ältere Menschen leiden zumeist unter mehreren Krankheiten gleichzeitig.
Kurze Wege in einem kleinen Krankenhaus
Zudem nehmen sie oft mehrere Medikamente ein. Relevante Begleiterkrankungen: Herzschwäche, Lungenerkrankungen, Blutgerinnung, Diabetes, Bluthochdruck und Thrombosen. „Da wägen wir ab, welches Krankheitsbild primär behandelt werden muss“, erklärte Launhardt und sagte über das Team: „Man sieht sich jeden Tag zumindest einmal und kann so wirkungsvoll reagieren. Das ist der Vorteil eines kleinen Krankenhauses.“
Methoden
Im Krankenhaus Wermelskirchen ist die Versorgung von Unfällen jeglicher Art gewährleistet. Hierbei werden sämtliche Methoden der aktuellen Unfallchirurgie unter Verwendung modernster Implantate eingesetzt. Auch die minimalinvasive Operationstechnik findet Anwendung, vor allem bei Verletzungen an Knie- und Schultergelenk.
Auch Klaus Förster und seine Ehefrau Heidi aus Wermelskirchen waren aufmerksame Zuhörer. „Ich habe einen Herzschrittmacher. Durch diesen Vortrag habe ich erfahren, welche Risiken die bevorstehende Kniegelenk-Operation für mich bedeutet“, sagte er.
Quelle: Wermelskirchener General-Anzeiger (29.04.2016)
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