Die Schilddrüse ist ein etwa walnussgroßes, schmetterlingförmiges, hormonproduzierendes Organ, das unterhalb des Kehlkopfes der Trachea (Luftröhre) aufliegt.
Die Schilddrüse bildet aus Jod- und Eiweißbausteinen zwei lebenswichtige Hormone mit den Bezeichnungen Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (Thyroxin, T4). Diese Hormone haben eine ganz zentrale Bedeutung für den gesamten Stoffwechsel des Körpers.
Bei den Schilddrüsenerkrankungen müssen zwei verschiedene Arten von Erkrankungen unterschieden werden:
Gewebeveränderungen: Kropf (Struma), Knoten oder beide zusammen sind bei Weitem die häufigste Schilddrüsenerkrankung in der Bevölkerung. Etwa ein Drittel der Erwachsenen hat solche Gewebeveränderungen, oft ohne davon zu wissen.
Unter einem Kropf (Struma) versteht man eine vergrößerte Schilddrüse. Meist entsteht eine Struma durch unzureichende Jodzufuhr über eine längere Zeit. Häufig wandelt sich ein Teil des Gewebes knotig um. Solche Knoten können sich zwar auch in einer normal großen Schilddrüse bilden, sie finden sich jedoch häufiger in einer zur Struma vergrößerten Schilddrüse. Ein Jodmangel kann also langfristig auch die Ursache für Knoten sein.
Bei den Knoten unterscheidet man heiße und kalte Knoten.
Heiße Knoten bestehen aus überaktivem Gewebe, das verstärkt Jod aufnimmt und unkontrolliert Schilddrüsenhormon bildet. Sie arbeiten unabhängig von der körpereigenen Kontrolle und werden daher als autonome Knoten bezeichnet. Langfristig lösen heiße Knoten meist eine Schilddrüsenüberfunktion aus.
Kalte Knoten sind inaktiv: es handelt sich also um Gewebeanteile, die kein Jod aufnehmen und keine Schilddrüsenhormone produzieren können. Dies kann gealtertes Gewebe mit Narben sein, zum Teil mit kleinen Verkalkungen oder gutartige Tumore. Auch entzündliche Prozesse können so in Erscheinung treten. Die allermeisten kalten Knoten sind ebenfalls gutartige Veränderungen. Nur in seltenen Fällen kann sich hinter einem kalten Knoten ein bösartiger Tumor verbergen.
Beschwerdebild bei Vergrößerung der Schilddrüse:
Funktionsstörungen der Schilddrüse:
Untersuchungsmethoden:
Behandlung: Standard der Strumatherapie ist die primäre Kombinationstherapie mit Jod und Schilddrüsenhormon. Eine Verkleinerung der Schilddrüse soll innerhalb von 6 - 12 Monaten erreicht werden. Danach ist meist die weitere Therapie zur Erhaltung der Wirkung erforderlich. Bei sehr großen Kröpfen, bei knotigen Veränderungen und bei älteren Patienten kann mit Medikamenten oft kein befriedigendes Ergebnis erzielt werden, sodass das zu viel an Gewebe dauerhaft entfernt werden muss. Hier kommt eine Operation in Frage, auch durch eine Radiojodbehandlung kann eine Strumaverkleinerung erreicht werden.
Bei der Überfunktion kann die Schilddrüse zunächst mit Medikamenten (Thyreostatika) gebremst werden. Dadurch normalisiert sich die Hormonkonzentration. Bei heißen Knoten muss allerdings langfristig das unkontrolliert hormonbildende Schilddrüsengewebe letztlich operativ entfernt oder inaktiviert werden.
Sofern kalte Knoten durch die vorherige Feinnadelpunktion als gutartig bekannt sind, kann ebenso wie beim Kropf versucht werden, das Wachstum mit einer Kombination aus Jod und Schilddrüsenhormon zu bremsen. Da kalte Knoten inaktiv sind und kein Jod aufnehmen, ist hier eine Radiojodbehandlung nicht möglich.
Je nach Größe und Lage kann bei kalten Knoten eine Operation notwendig werden, z. B. wenn der Knoten andere Organe verdrängt.
Operationsverfahren: Die Indikation zur Operation einer Schilddrüsenerkrankung muss jeweils individuell entschieden werden.
Das Ausmaß der Operation richtet sich nach der Grunderkrankung:
Aufgrund ihrer Häufigkeit gehören Schilddrüsenoperationen heute zu den Standard-Eingriffen. Mit modernen Techniken wie z. B. dem Neuromonitoring, ist die Schilddrüsenoperation ein risikoarmer Eingriff. Als Komplikation dieses Eingriffs sind vor allem Stimmbandlähmung (Rekurrensparese) und Beeinträchtigung der Nebenschilddrüsen zu nennen. Die Komplikationsrate liegt jeweils unter 1 %.
Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsen-Karzinom): Schilddrüsenkrebs ist eine sehr seltene Erkrankung, die unter allen Krebserkrankungen nur etwa 1% ausmacht (3,1 Fälle/100.000 Einwohner pro Jahr).
Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Um Schilddrüsenkrebs rechtzeitig zu entdecken, müssen vor allem die kalten Knoten gut beobachtet werden: hier besteht bei etwa 5 % das Risiko der Krebsentstehung.
Man unterscheidet nach Ursprungsgewebe vier verschiedene Schilddrüsenkrebsarten mit unterschiedlicher Prognose:
Warnhinweise des Schilddrüsen-Karzinoms sind schnell wachsende Knoten am Hals sowie eine plötzliche Heiserkeit, die Anlass für eine weitere Abklärung sein sollten.
Behandlung:
Informationen zur stationären Behandlung:
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