Unsere Begleitung
Eine Stomaoperation geht, neben den rein physischen Problemen bei der Stomaversorgung, häufig auch mit psychischen Belastungen und einer veränderten Wahrnehmung des Selbstbildes einher. Wir wollen in dieser Situation Hilfe und Begleitung anbieten.
Es ist unser Ziel, Ihnen Sicherheit und Zuversicht für das Leben mit dem Stoma zu geben und bestehende Ängste abzubauen. Dabei ist uns die Anleitung zur Selbstversorgung besonders wichtig, um damit Ihre gewohnte Selbstständigkeit zu erhalten. Gerne beraten wir Sie im Gespräch und beziehen auf Wunsch auch Ihre engsten Familienangehörigen mit ein.
Alles aus einer Hand
Unsere Mitarbeiter begleiten Sie während Ihres stationären Aufenthaltes, aber auch in der Zeit danach, bei Ihnen zu Hause. Dabei steht Ihnen immer Ihr persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung.
Ihr stationärer Aufenthalt bei uns
Die Begleitung beginnt bereits vor der Operation. In Gesprächen möchten wir Vorurteile, Ängste und Zweifel abbauen. Unser Ziel ist es, Ihr Vertrauen zu sich aufzubauen und Sie Schritt für Schritt an Ihre neue Lebenssituation heranzuführen. Wir erklären Ihnen den Ablauf Ihres Klinikaufenthaltes und wie Sie nach der Entlassung Ihr gewohntes Leben weiterführen können.
Nach der Operation suchen wir zusammen mit Ihnen die für Sie passende Versorgung nach Ihren Bedürfnissen aus. In Schritten leiten wir Sie zur selbstständigen Versorgung der Stomaanlage an und wollen damit Ihre Unabhängigkeit fördern. Dabei nehmen wir uns die Zeit, die Sie benötigen. Wir beraten Sie über allgemeine Verhaltensweisen und geben Ernährungsinformationen. Themen wie z. B. Kleidung, Beruf, Partnerschaft, Baden und Schwimmen sowie Sport und Hobby besprechen wir mit Ihnen. Die Mitarbeiter des Ärztlichen Dienstes klären mit Ihnen auch die Möglichkeiten der anschließenden Rehabilitation.
Zu Hause
Zu Ihrer Entlassung organisieren wir Ihnen Ihre Versorgungsmaterialien und kommen gerne zu den ersten Wechseln zu Ihnen nach Hause, um Ihnen dort ergänzend beim Umgang mit dem Stoma behilflich zu sein.
Und auch danach können wir Ihnen mit folgenden Serviceleistungen weiter zur Seite stehen:
Für den Fall, dass Sie einen künstlichen Darmausgang – ob übergangsweise oder auch für immer – angelegt bekommen, finden Sie auf den folgenden Seiten einige wertvolle Tipps und Ratschläge für den täglichen Umgang mit Ihrem Stoma und dessen Versorgung. Sie wurden dem Patientenratgeber „Aktiv leben mit dem Stoma“ der Firma Hollister entnommen.
Selbstverständlich können Sie sich mit weiteren Fragen jederzeit gerne an Ihren Stomatherapeuten oder Ihren behandelnden Arzt wenden.
Das Verständnis von Aufgaben und Zielsetzung der Stomaversorgung erfordert gewisse Grundkenntnisse. Für ein besseres Verständnis im Umgang mit Ihrem Körper und Ihrer neuen Situation erscheint es sinnvoll, vorab auf die Anatomie und die Funktion der Verdauungsorgane einzugehen.
Wie funktioniert die Verdauung?
Die Verdauung von Speisen setzt bereits im Mund ein. Hier wird die aufgenommene Nahrung durch Kauen zerkleinert und durch Zugabe von Speichel für das Schlucken geschmeidig gemacht. Eine Teilaufspaltung bestimmter Nahrungsbestandteile beginnt ebenfalls in diesem Abschnitt. Über die Speiseröhre gelangt der Speisebrei in den Magen, wo Magensäure und Verdauungssäfte (Enzyme) aus der Magenschleimhaut beigemischt werden. Sie bewirken eine Aufspaltung der Nahrung in ihre Bestandteile wie Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett und bereiten den Speisebrei zur weiteren Darmpassage (Verdauung) vor.
In bestimmten zeitlichen Abständen wird der Speisebrei dann aus dem Magen über den Zwölffingerdarm langsam und portionsweise in den Dünndarm abgegeben. Im Zwölffingerdarm werden Gallensäfte und die Verdauungssäfte der Bauchspeicheldrüse eingeleitet. Diese Beimischung ermöglicht es, die im Speisebrei enthaltenen Nährstoffe so aufzuschließen, dass sie von der Dünndarmschleimhaut aufgenommen und dem Organismus zur Verfügung gestellt werden können.
Der Dünndarm ist beim Menschen durchschnittlich zwischen sechs und neun Meter lang. Dünndarmzotten (Dünndarmausstülpungen) und Falten, die den Darm innen auskleiden, tragen dazu bei, eine Oberflächenvergrößerung der Dünndarmschleimhaut zu erreichen. Dadurch lässt sich die Aufnahme lebensnotwendigerNahrungsbestandteile zusätzlich steigern.
Die Nährstoffe werden durch die Darmzotten aufgenommen und über die Blutbahn und das Lymphsystem an den Körper weitergegeben. Die Aufnahme der verwertbaren Inhaltsstoffe der Nahrung sowie von Vitaminen und Körpersalzen (Elektrolyten) erfolgt dabei fast ausschließlich auf dem ersten Meter des Dünndarms. Dieser Umstand erklärt, dass auch bei einer operativen Verkürzung des Dünndarms dessen Leistungsfähigkeit weitgehend erhalten bleibt.
Während der Passage durch den Dünndarm wird dem Darminhalt darüber hinaus Flüssigkeit entzogen. Im rechten Unterbauch geht der Dünndarm (sogenanntes terminales Ileum) in den Dickdarm über. Der Dickdarm besteht aus aufsteigendem, quer verlaufendem, absteigendem und S-förmigem Abschnitt (Sigma) mit Mastdarm und After. Die Funktion des Dickdarms besteht insbesondere darin, Flüssigkeit sowie Körpersalze aus der Nahrung aufzunehmen (sogenannte Rückresorption).
Des Weiteren wird der Dickdarm von einer umfangreichen Bakterienflora besiedelt, die u. a. noch nicht verdaute pflanzliche Fasern im Nahrungsbrei aufspalten kann. Dieser Gärungsprozess bewirkt die Bildung von Darmgasen bzw. Blähungen.
Nach der Passage durch den Dickdarm wird der eingedickte Nahrungsbrei im Mastdarm für die Ausscheidung gesammelt. Bei entsprechender Füllung des Mastdarms werden die empfindlichen Nerven des Afters gereizt und lösen einen Stuhldrang aus. Normalerweise ermöglicht eine willkürliche Willensentscheidung zur Öffnung der Schließmuskeln die Stuhlentleerung.
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