Welche Therapien sinnvoll sind, ergibt sich aus der Auswertung aller Untersuchungsbefunde. Unterstützend zur Operation werden entsprechend des vorliegenden Krankheitsstadiums Chemotherapie, Bestrahlung und Kombinationen aus diesen Therapie verfahren angewendet.
Bei der Beurteilung der Tumorerkrankung wird die Größe des Tumors (T), der eventuelle Befall der dazugehörigen Lymphknoten (N) und das Vorhandensein von etwaigen Tochtergeschwülsten (Metastasen – M) untersucht. Die Klassifizierung wird in einem international gültigen TNM-System beschrieben, aus dem sich die internationale Stadienklassifikation (UICC) ableiten lässt. Beides ist Grundlage für die entsprechenden Therapiemaßnahmen.
Genauere Informationen hierzu finden Sie im hinteren Teil des Ordners unter dem Register „Meine Behandlung“ auf dem Datenblatt zur Klassifizierung des Tumors.
Das einzige Verfahren, mit dem Darmkrebs geheilt werden kann, ist nach wie vor die Operation. Dabei ist in den frühen Tumorstadien (UICC I und II) eine alleinige Operation ausreichend, um eine vollständige Heilung zu erziehlen. In den höheren Stadien (UICC III und IV) kann auch eine Heilung erreicht werden. Hier sind jedoch meist zusätzliche Therapiemaßnahmen notwendig.
Wir unterscheiden bei der Operation die kurative (heilender Eingriff) und die palliative(bessernder Eingriff) Operation.
Kurative Operation: Hauptziel ist die völlige Entfernung des betroffenen Darmabschnitts und der zugeordneten Lymphgefäße und Lymphknoten. Dabei wird ein ausreichender Sicherheitsbereich von gesundem Darmgewebe mit entfernt.
Da der Dickdarm recht lang ist, bedeutet der Verlust eines Teils für seine Funktion normalerweise keine Beeinträchtigung. In den meisten Fällen ist die Erhaltung der normalen Stuhlpassage möglich. In der Regel können die Darmenden nach Entfernung des entsprechenden Darmabschnittes wieder zusammengenäht oder -geklammert werden.
Nur in schwierigen Fällen (z. B. Durchbruch eines Tumors in die Bauchdecke, akutem Darmverschluss oder Infektion der Bauchhöhle) werden nach der Entfernung des Tumors die Dickdarmenden entweder nicht direkt zusammengefügt und ein vorübergehender künstlicher Darmausgang geschaffen oder zum Schutz der neuen Darmnaht ein künstlicher Darmausgang vorgeschaltet. Dabei wird der Stuhlgang vorzeitig durch die Bauchhaut ausgeleitet und in einem auf der Haut befestigten luftdichten Beutel geruchlos aufgefangen. Nach ungestörter Wundheilung wird der künstliche Darmausgang je nach Verfahren nach etwa 6-12 Wochen oder nach ca. 6 Monaten in einer weiteren Operation wieder verschlossen und der natürliche Verdauungsweg wieder hergestellt.
Bei einem Drittel der Darmkrebspatienten ist die Erkrankung im Mastdarm. Dank moderner Operationsverfahren ist auch hier in den meisten Fällen eine Erhaltung des natürlichen Darmausgangs möglich. Liegt der Tumor jedoch so nahe am Darmausgang, dass der Schließmuskel mit entfernt werden muss, bleibt der künstliche Darmausgang dauerhaft bestehen.
Palliative Operation: Auch wenn der Darmkrebs schon weit fortgeschritten und mit einer vollständigen Heilung nicht mehr zu rechnen ist, entschließen sich Ärzte oft für eine palliative Operation. Dadurch können Beschwerden gelindert und drohende Komplikationen, wie ein lebensbedrohlicher Darmverschluss, verhindert werden. Zu einem Darmverschluss kann es kommen, wenn das Krebsgewebe weit ins Darminnere wächst und schließlich keine Stuhlpassage mehr möglich ist.
Der Chirurg versucht dann durch eine Verkleinerung des Krebstumors möglichst die Engstellen am Darm zu beseitigen. Ist dies nicht möglich wird entweder eine Umgehung des Tumors geschaffen (Umgehungsanastomose) oder vor dem Tumor ein künstlicher Darmausgang angelegt.
Nach der Operation wird das entfernte Tumorgewebe im Labor feingeweblich untersucht.
Dabei stellt sich heraus, ob der Tumor komplett entfernt wurde (R0-Resektion) und ob in dem entfernten Lymphgewebe Tumorzellen vorhanden sind, was auf bestehende Lymphknotenmetastasen hinweisen würde.
Der Pathologe kann anhand der histologischen Aufarbeitung eine ungefähre Einschätzung der Aggressivität des Tumors (sogenanntes Grading G1 bis G4) geben.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Register „Meine Behandlung“.
Die zentrale Aufgabe der Anästhesie bei darmchirurgischen Eingriffen ist die möglichst stressfreie Führung des Patienten durch die Phase vor, während und nach der Operation. Hier sind neben der schonenden Narkoseführung mit modernen und gut steuerbaren Anästhesieverfahren, das Flüssigkeitsmanagement sowie die suffiziente Schmerzbehandlung die tragenden Säulen des sogenannten perioperativen Konzeptes.
Die orale Flüssigkeitsaufnahme vor der Operation kann bei Genuss klarer, fettfreier Flüssigkeiten in der Regel bis zu 3 Stunden vor dem Eingriff erfolgen. Mit den heute verfügbaren Narkosemitteln ist eine „punktgenaue“ Anästhesieführung möglich, die unter Berücksichtigung eines ausgeglichenen Flüssigkeits- und Wärmehaushaltes auch dem unangenehmen Erbrechen nach der Operation entgegen wirken kann.
Besondere Beachtung kommt der Schmerztherapie in den ersten Stunden und Tagen nach dem Eingriff zu. Hier kann durch moderne Schmerzmedikamente oder manchmal durch die Anlage von sogenannten rückenmarksnahen „Schmerzkathetern“ (Periduralkathetern) eine nahezu vollständige Schmerzfreiheit erzielt werden. Hier durch wird die frühzeitige Darmtätigkeit angeregt sowie wegen der Möglichkeit des schmerzfreien Durchatmens der Ausbildung von Durchlüftungsstörungen der Lunge vorgebeugt.
Mit der Kombination aus schonender Chirurgie, angepasster Anästhesieführung und postoperativer Schmerztherapie können die Patienten schon am Operationstag kleinere Mengen Flüssigkeit zu sich nehmen sowie schmerzfrei aufstehen und aktiv Atemübungen durchführen.
Eine Chemotherapie wird für Patienten mit einem Kolokarzinom ab Stadium III und bei einem Rektumkarzinom bereits ab dem Stadium II empfohlen. Gerade bei Patienten, bei denen die Lymphknoten befallen sind, wird sie nach einer erfolgreichen Operation eingesetzt, um die Wahrscheinlichkeit des Therapieerfolges zu erhöhen.
Eine Chemotherapie wird als adjuvant bezeichnet, wenn sie zusätzlich zur radikalen Operation die Langzeitergebnisse bessern soll.
Bei einem ausgedehnten Tumorwachstum im Rektum, wird die so genannte neoadjuvante Therapie angewandt. Es handelt sich dabei um eine der OP vorgeschaltete Strahlentherapie oder Chemotherapie – manchmal auch eine Kombination aus beiden Behandlungen – wodurch der Tumor zunächst verkleinert wird, damit er sich operativ leichter entfernen lässt.
Bei der palliativen Chemotherapie geht es um die Verbesserung der Lebensqualität und die Verlängerung des Lebens.
Wirkungsweise: Die bei der Chemotherapie verwendeten Medikamente nennt man Zytostatika. Sie beeinflussen das Zellwachstum und können insbesondere die Zellteilung verhindern oder verzögern. Sie wirken nur auf aktive, sich teilende Zellen. Da Tumorzellen sich besonders häufig teilen und ausbreiten, sind sie das Hauptziel dieser Substanzen. Allerdings werden auch gesunde Körperzellen von Zytostatika in Mitleidenschaft gezogen, was zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann.
Neben der wachstumshemmenden Wirkung, können einige Zytostatika einen Tumor empfindlicher gegenüber einer Strahlentherapie machen.
Die meisten Zytostatika werden intravenös entweder als Injektion, Kurzinfusion oder aber als Dauerinfusion verabreicht. In der Regel läuft die Infusion durch eine Vene am Arm, in manchen Fällen aber auch über ein „Portsystem“, das zuvor in Verbindung zu einer zentralen Körpervene angelegt wurde (meist im Bereich der Schulter).
Einige neuere Substanzen können in Tablettenform eingenommen werden. Hierbei gelangt
der Wirkstoff über das Verdauungssystem in die Blut bahnen und verteilt sich im ganzen Körper.
Ziel ist es, alle im Körper verstreuten Krebszellen abzutöten. Man nennt diese Behandlung auch systemische Chemotherapie. Die Therapie kann ambulant oder stationär erfolgen, abhängig von der Art der Chemotherapie und den zu erwartenden Nebenwirkungen. Weitere Informationen zu den Nebenwirkungen finden Sie unter dem Register „Meine Behandlung“.
Antikörper sind Eiweiß-Stoffe, die das Immunsystem normalerweise als Abwehrreaktion auf eingedrungene Fremdkörper bildet. In der Behandlung des Darmkrebs kommen unter bestimmten Voraussetzungen künstlich hergestellte Antikörper zum Einsatz, die sich gegen das Wachstum von Tumorzellen oder gegen die Blutgefäßversorgung von Tumorzellen richten.
Nicht jedes Zytostatikum/ jeder Antikörper wirkt gegen jede Krebsart. Was genau in Ihrem Falle angebracht ist, wird in der interdisziplinären Tumorkonferenz unserer Klinik individuell anhand eines Zellbefundes entschieden.
Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs – was dem einen Patienten vielleicht geholfen hat, kann bei einem anderen nahezu wirkungslos bleiben. Deshalb sind vorherige Untersuchungen notwendig, um einen größtmöglichen Nutzen der Behandlung zu gewährleisten.
Wir werden Ihnen erklären, welche Behandlung wir Ihnen empfehlen und warum gerade diese für Sie die zweckmäßigste ist.
Hauptsächlich wird die Strahlentherapie (Radiotherapie) bei Tumoren im Mastdarm ab dem Stadium II angewandt. In der Regel wird vor einer Operation bestrahlt, um den Tumor zu verkleinern. Wird die Strahlentherapie nach einem chirurgischen Eingriff eingesetzt, hat sie das Ziel, eventuell verbliebene einzelne Krebszellen zu zerstören. Die Dauer der Strahlentherapie ist sehr unterschiedlich und hängt sowohl von der Tumorgröße ab als auch von der Art und dem Umfang der geplanten bzw. durchgeführten Operation. Oft wird die Strahlentherapie mit einer Chemotherapie kombiniert (Radiochemotherapie).
Auch hier gilt, dass Therapien, die für Sie in Frage kommen, ganz individuell angepasst werden müssen. Über die Behandlung, die Wirkungsweise, sowie mögliche Nebenwirkungen und deren Eindämmung, werden wir vorher mit Ihnen sprechen.
Es gibt neben der Operation, Chemo- und Strahlentherapie eine Vielzahl an „ganzheitlichen“ Behandlungen – auch „alternative Therapien“ genannt.
Bitte sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, bevor Sie an eine alternative Therapie denken. Ergänzend können diese Therapien sinnvoll sein – die schulmedizinische Behandlung können sie aber auf keinen Fall ersetzen.
Eine Operation bietet besonders im Frühstadium optimale Heilungschancen. Wenn Sie an einem Kolonkarzinom oder einem Rektumkarzinom erkrankt sind, wird Ihnen Ihr Arzt zu einer baldigen Operation raten.
Oberstes Ziel aller Behandlungsmaßnahmen ist die Entfernung des Tumors bzw. des tumortragenden Darmabschnittes. Die Operation hat daher bei der Behandlung des Kolonkarzinoms und des Rektumkarzinoms eine zentrale Bedeutung. Speziell bei bestimmten Formen des Mastdarmkrebses hat sich allerdings die Vorbehandlung durch eine Strahlen- und Chemotherapie, eine sogenannte neoadjuvante Therapie, etabliert. Die Entscheidung zur Operationsempfehlung und zum Operationszeitpunkt wird daher heute interdisziplinär in fachübergreifender Zusammenarbeit gefällt.
Das Prinzip aller Operationen am Kolon- und Mastdarm ist die Entfernung des betroffenen Darmabschnittes mit den dazugehörigen Lymphknoten. Am Kolon (Dickdarm) wird die Länge des zu entfernenden Darmabschnittes vom Verlauf der entsprechenden Blutgefäße bestimmt.
Nach der Entfernung (Resektion) des betroffenen Darmabschnittes werden die beiden Darmenden durch eine spezielle Nahttechnik miteinander verbunden. Je nach Lokalisation geschieht dies durch eine Naht von Hand oder mit einem Klammernahtgerät. Die Anlage eines künstlichen Darmausganges kommt bei Kolonkarzinomen äußerst selten vor.
Bei Rektumkarzinomen kann in den allermeisten Fällen so operiert werden, dass der Schließmuskel erhalten bleibt. Zum Schutz der neuen Darmnaht nach Entfernung des entsprechenden Darmabschnittes wird aber in der Regel vorübergehend ein künstlicher Darmausgang (für 2-Monate) angelegt.
Bei sehr tief in der Nähe des Afters gelegenen Tumoren entscheiden die bei Ihnen vorliegenden individuellen Gegebenheiten über die Art und Weise des Vorgehens. Allerdings ist in diesen Situationen ein Erhalt des Schließmuskels oft nicht möglich, sodass die Anlage eines dauerhaften, künstlichen Darmausganges erforderlich wird. Mit Hilfe unseres Stomatherapeuten werden Sie dann auf ein fast normales Leben nach der Operation vorbereitet.
Die jeweilige für Sie vorgesehene Operation wird ausführlich mit Ihnen besprochen. Auch die möglichen Risiken einer solchen Operation werden Ihnen erklärt und alle Ihre Fragen werden in diesem Gespräch beantwortet. Das entfernte Gewebe wird nach dem chirurgischen Eingriff genau untersucht, um das Tumorstadium und die Ausbreitung der Erkrankung exakt beschreiben zu können. Die Heilungschancen sind abhängig davon, in welchem Stadium der Darmkrebs sich befindet – detaillierte Informationen finden Sie auf dem „Datenblatt zur Klassifizierung des Tumors“. Hier lernen Sie das Abkürzungssystem kennen, welches Mediziner weltweit verwenden.
Die teilweise oder vollständige Entfernung des Dickdarms oder Mastdarms gehört zu den mittelgroßen chirurgischen Eingriffen. Wie bei jeder anderen Operation auch, kann es während der Operation oder in den ersten Folgetagen zu Blutungen kommen. Im Anschluss an die Operation ist häufig für eine kurze Zeit die Darmtätigkeit reduziert (Darmlähmung). Diese erholt sich aber meist in den ersten Tagen. Durch den operativen Eingriff mit Eröffnung des Bauchraums können Schmerzen auftreten, die durch ein abgestuftes Schmerztherapieschema möglichst vor deren Auftreten behandelt werden.
Obwohl die Häufigkeit gering ist, kann es während der Heilungsphase zu Wundinfektionen kommen. Im Bereich der Naht zwischen den Darmenden können ebenfalls Undichtigkeiten (Anastomoseninsuffizienzen) auftreten. Nur bei wenigen Patienten bildet sich im weiteren Verlauf eine Verengung der Darmnaht aus, die zu Transportstörungen führen kann. Sollte eine Komplikation bei Ihnen auftreten, werden unsere Fachspezialisten mit Ihnen die Notwendigkeit und Möglichkeiten von entsprechenden Behandlungen besprechen.
Durch die Entfernung von Darmanteilen kann es zu Veränderungen in der Häufigkeit des Stuhlgangs kommen. Insbesondere bei Operationen am Mastdarm steigt die Stuhlfrequenz zunächst etwas an. Das ist häufig von einer weicheren Konsistenz des Stuhlgangs begleitet (breiiger Stuhlgang).
Störungen der Schließmuskelfunktion sind selten, können aber vor allem bei Operationen, die dicht an den Schließmuskelapparat heranreichen, auftreten. Diese Störungen können dazu führen, dass die Fähigkeit, Windabgang oder Stuhlgang zu kontrollieren, beeinträchtigt ist. Funktionsstörungen der Blase sind bei Operationen im Bereich des kleinen Beckens ebenfalls möglich.
Bei Männern kann nach Operationen am Mastdarm eine gestörte Sexualfunktion auftreten.
Die meisten Funktionsstörungen bilden sich im Laufe der Zeit zurück. Unterstützend kann z. B. die Verordnung von eindickenden oder bewegungshemmenden Medikamenten oder eine Physiotherapie wirken, um die operationsbedingten Folgen zu beheben.
Bitte nutzen Sie die folgenden Seiten, um Ihre Fragen für das Arztgespräch bereits im Vorfeld aufzuschreiben und die Antworten zu notieren.
Den Feind analysieren
Um zu entscheiden, welche Anschlusstherapie bei Ihnen ein Wiederauftreten (Rezidiv) des Krebses am besten vorbeugen oder die Ausbildung von Fernmetastasen am besten verhindern kann, muss der Krebs zunächst einmal genauestens „studiert“ werden. Deshalb wird das bei der Biopsie und der Operation entnommene Tumorgewebe vom Pathologen feingeweblich untersucht.
Dabei wird festgestellt, um welchen Tumortyp es sich handelt, welche Gefahr von ihm ausgeht und an welchen Schwachstellen er möglicherweise medizinisch angreifbar ist. In Summe liefern diese „Prognosefaktoren“ Anhaltspunkte für die Planung Ihrer individuellen Therapie.
Was sagen diese „Prognosefaktoren“ aus?
Die „Prognosefaktoren“ sind also Entscheidungshilfen für die Frage, wie Ihre gesamte Therapie in den folgenden Wochen, Monaten oder Jahren gestaltet werden sollte.
Neben den Tumormerkmalen sind aber auch Ihre individuellen Voraussetzungen von entscheidender Bedeutung. Ihr Alter und Ihr Gesundheitszustand, beispielsweise vorhandene Begleiterkrankungen, werden selbstverständlich bei der Wahl einer Therapie berücksichtigt.
In einem ausführlichen Therapieplanungsgespräch werden wir die Merkmale Ihres Tumors mit Ihnen besprechen. Bringen Sie ruhig einen Menschen Ihres Vertrauens mit. Das kann Ihr Partner oder aber auch bei älteren Patientinnen ein Mitglied der „jüngeren Generation“ sein: Vier Ohren hören mehr als zwei.
Hinweis: Auch wenn es das Wort „Prognosefaktor“ vermuten lässt: eine Prognose – etwa bezogen auf Ihre Lebenserwartung – kann für eine einzelne, an Darmkrebs erkrankte Person nicht eindeutig gestellt werden. Solche Prognoseeinschätzungen gelten immer nur statistisch für eine größere Gruppe von Personen.
Die Chemotherapie und/oder Strahlentherapie wird häufig ergänzend zu einem chirurgischen Eingriff eingesetzt.
Vor der Operation dienen sie dazu, den Tumor zu verkleinern und so den chirurgischen Eingriff zu erleichtern. Tumoren, die zunächst zu groß für eine operative Entfernung sind, können nach einer solchen Vorbehandlung häufig doch noch operiert werden.
Wird eine Chemotherapie und/oder Strahlentherapie nach der Operation durchgeführt, sollen noch vorhandene Krebszellen abgetötet werden.
Während die Strahlentherapie nur lokal im Bereich des Bestrahlungsfelds wirkt, erfasst die Chemotherapie alle Krebszellen im ganzen Körper.
Eine Chemotherapie kann oft ambulant, zum Beispiel in einer Krankenhausambulanz, einem Tumorzentrum oder einer darauf spezialisierten Arztpraxis durchgeführt werden.
Fragen Sie Ihren Arzt, welche Möglichkeiten Sie haben!
Übrigens: Bei krebskranken Menschen, die weiter rauchen, verschlechtert sich die Durchblutung des Körpers. Damit nimmt zum Beispiel auch die Wirksamkeit der Chemotherapie oder Strahlentherapie ab.
Das entscheidende Kriterium für den Einsatz einer Chemotherapie und/oder Strahlentherapie ist das Krankheitsstadium:
Nebenwirkungen kommen bei einer Chemotherapie daher, dass die Medikamente (Zytostatika) nicht nur Krebszellen, sondern auch andere Körperzellen schädigen können.
Besonders die Zellen der Haut, Haare, Schleimhäute und des Knochenmarks teilen sich – wie die Krebszellen – sehr rasch und häufig. Durch die Chemotherapie kommt es zu einer Wachstumshemmung dieser Zellen. Das kann zu Schwäche, Übelkeit und Erbrechen sowie Schleimhautentzündungen und vorübergehendem Haarausfall unterschiedlichen Ausmaßes führen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Nebenwirkungen vorzubeugen oder sie zumindest zu lindern. Insbeson dere Übelkeit und Erbrechen können durch spezielle Medikamente, sogenannte Antiemetika, heute sehr effektiv behandelt und gemildert werden.
Das Knochenmark und die Blutbildung regenerieren sich in den Behandlungspausen meist von selbst wieder. Sinkt die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) stark, besteht eine erhöhte Infektionsgefahr. Diese Nebenwirkung tritt jedoch bei den Zytostatika, die beim Darmkrebs eingesetzt werden, nur sehr selten auf. Auch die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) können sich durch eine Chemotherapie reduzieren. Das äußert sich durch Müdigkeit und Mattheit. Sollten diese Beschwerden zu ausgeprägt sein, muss evtl. eine Bluttransfusion erfolgen.
Sie werden vor der Behandlung von Ihrem Arzt über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt und während der Behandlung sorgfältig überwacht, damit gegebenen falls die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden können.
Praktisch alle Nebenwirkungen der Chemotherapie sind auf die eigentliche Behandlungszeit begrenzt und verschwinden anschließend wieder. Fallen beispielsweise die Haare aus, wachsen sie nach Abschluss der Chemotherapie direkt wieder nach.
Wir tun alles, um mögliche Nebenwirkungen einzudämmen und die Behandlung für Sie so angenehm wie möglich zu gestalten!
Bei der Strahlentherapie werden Tumorzellen gezielt angegriffen. Das bedeutet, dass auch Nebenwirkungen nur im bestrahlten Körperbereich auftreten. Die Neben wirkungen hängen von der verabreichten Strahlendosis, der bestrahlten Körperstelle und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten ab.
Die Strahlentherapie ist wie eine Operation ein lokales Therapieverfahren; Nebenwirkungen treten nur in den bestrahlten Körperregionen auf. Die Nebenwirkungen hängen von der Lokalisation der Strahlentherapie ab, von der verabreichten Dosis sowie der individuellen Empfindlichkeit des Patienten.
Während der Behandlung (häufig ab der 2.-3. Woche) kann es zu Symptomen kommen, die einer Darmgrippe ähnlich sind und sich mit Durchfall oder auch gelegentlichem Kneifen im Bauch äußern können. Des Weiteren kann es zu Zeichen einer Blasenentzündung mit häufigem Harndrang und evt. auch Brennen beim Wasserlassen kommen. Einige Menschen klagen über eine vermehrte Müdigkeit während der Behandlung und danach. Eine Hautentzündung bzw. eine Rötung der Haut (wie bei einem Sonnenbrand) tritt eigentlich nur dann auf, wenn ausnahmsweise der gesamte Damm im Bestrahlungsbereich liegt. All diese Nebenwirkungen sind zeitlich begrenzt und legen sich auch ohne medikamentöse Behandlung innerhalb von 2-4 Wochen nach Ende der Therapie wieder.
Während der Strahlentherapie können Sie Ihr Leben meist ohne größere Einschränkungen so weiterführen wie bisher. Körperliche Betätigung wird fast immer als angenehm empfunden. Eine spezielle Diät gibt es nicht, aber generell sollte man eine leicht verdauliche Nahrung bevorzugen. Entgegen immer noch weit verbreiteter Meinung ist es erlaubt, während der Behandlung zu duschen. Wir möchten Sie jedoch bitten, darauf zu achten, dass die Anzeichnungen auf Ihrer Haut nicht abgewaschen werden und die bestrahlte Haut nach einem Duschbad abgetupft und nicht abgerieben wird. Verwenden Sie in dieser Zeit schonende Hautpflegeprodukte ohne Parfüm oder Konservierungsmittel.
Wenden Sie sich bei Fragen jederzeit vertrauensvoll an Ihren Arzt. Er wird Sie gerne mit fachkundigem Rat unterstützen.
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