14.05.2025
Als Grund werden wirtschaftliche Engpässe genannt. Eine Prüfung findet jetzt statt. Was das für die Wermelskirchener bedeuten könnte und was jetzt ansteht.
Schon länger war von einer möglichen Kooperation zwischen dem Krankenhaus Wermelskirchen und dem Leverkusener Klinikum die Rede. Nun steht sogar eine komplette Übernahme des Krankenhauses an der Königstraße im Raum.
„Der Aufsichtsrat des Krankenhauses, der Stadtrat in Wermelskirchen sowie der Rheinisch-Bergische Kreistag haben in der vergangenen Woche grünes Licht für die Aufnahme von Verhandlungen mit der Zielsetzung einer Übernahme des Krankenhauses in Wermelskirchen durch das Klinikum Leverkusen gegeben“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Stadtverwaltung.
Die Krankenhaus Wermelskirchen GmbH selbst war auf Nachfrage aktuell zu keiner Stellungnahme bereit, verweist indes auf die Verwaltung.
Probleme bestehen schon länger
Die Preissteigerungen bei den Personal- und Sachkosten hätten in vielen deutschen Krankenhäusern zu einer schlechten wirtschaftlichen Lage geführt. Ein Großteil der Kliniken schreibe Verluste, wie eine Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ergeben hätte. Auch das Krankenhaus Wermelskirchen ist wie mehrfach berichtet von diesen Entwicklungen betroffen. Bereits im vergangenen Jahr war eine Zuführung von Eigenkapital durch die Träger nötig, um die finanzielle Lage des Krankenhauses zu stabilisieren.
Es sei laut Stadtspitze „schon jetzt zu erwarten, dass sich die wirtschaftlich schwierige Situation fortsetzen wird“. Und deshalb sei es nötig, „auch ungewöhnliche Schritte zu gehen, um den Standort langfristig zu sichern”.
Welche Bereiche erhalten bleiben, lassen die Beteiligten einmal mehr offen
Die Sicherung des Standortes in Wermelskirchen sei erklärtes Ziel der beiden Träger – der Stadt Wermelskirchen und des Rheinisch-Bergische Kreises. Deshalb sei nun die Entscheidung gefallen, eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Klinikum Leverkusen zu prüfen.
Das Ziel des Klinikums Leverkusen passt zu den Zielen des Krankenhauses Wermelskirchen. Beiden Häusern geht es darum, Ressourcen zu bündeln und die Versorgungsqualität für die Menschen in der Region weiter zu verbessern. Welche medizinischen Bereiche dem Standort Wermelskirchen erhalten bleiben und welche wegfallen würden, lassen die Beteiligten einmal mehr offen.
Angesichts der Herausforderungen im Krankenhaussektor und der Veränderungen in der medizinischen Versorgung, insbesondere im ländlichen Raum, habe der Maximalversorger aus Leverkusen die Übernahme des Krankenhauses Wermelskirchen in Aussicht gestellt.
„Umfassende Analyse“ wird in Aussicht gestellt
Vor dem Hintergrund der umfassenden Reformen der Krankenhausplanung NRW und der neuen gesetzlichen Vorgaben durch das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) könne nach Ansicht der jetzigen Träger diese Allianz „entscheidende Vorteile für die regionale Gesundheitsversorgung“ bieten.
In den kommenden Monaten, so heißt es weiter, solle eine umfassende Analyse stattfinden, die Aufschluss über die Machbarkeit der Übernahme geben solle. Ein genaues Konzept stehe noch nicht fest und das Ergebnis der Prüfung sei auch ergebnisoffen, betonen beide Häuser.
Was allerdings im Fokus der Planungen stehe, sei, dass „die Sicherstellung einer medizinischen Grundversorgung im eher ländlichen Raum und die Weiterentwicklung der medizinischen Schwerpunktversorgung in Leverkusen unter einer kommunalen Trägerschaft mit dem Ziel der Daseinsvorsorge für alle Bürgerinnen und Bürger angestrebt wird“. Zu den Grundvoraussetzungen dafür gehöre die wirtschaftliche Tragfähigkeit der möglichen neuen Struktur.
„In unseren Augen eröffnet eine mögliche erweiterte medizinische Versorgungsstruktur die Chance, die Stärken unserer Häuser zu vereinen und so innovative Lösungen für die regionale Gesundheitsversorgung zu entwickeln“, sagen Dr. Anja Mitrenga-Theusinger und Dr. André Schumann, die Geschäftsführenden des Klinikums.
Darauf soll sich die Prüfung konzentrieren
Die anstehende Prüfung würde sich auf verschiedene Aspekte konzentrieren, darunter auch die Optimierung der Patientenversorgung, die Verbesserung von Behandlungsabläufen, die Erweiterung von medizinischem Know-how sowie die Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Ausbildungsangeboten für das medizinische Personal.
„Wir sehen in einer möglichen Übernahme durch das Klinikum Leverkusen eine sehr gute Chance, unseren Standort in Wermelskirchen zu sichern und das Krankenhaus langfristig auf wirtschaftlich solide Beine zu stellen“, wird Helga Loepp, Vorsitzende des Aufsichtsrates in Wermelskirchen, zitiert.
Im Sommer 2025 würden die Aufsichtsgremien und Gesellschaftervertreter der beiden Krankenhäuser über die Ergebnisse der Prüfung informiert, um anschließend ihre Beratungen dazu aufzunehmen.
Quelle: Remscheider General Anzeiger (13.5.2025)
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