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Aktionstag: Krankenhaus beteiligt sich an Protest

17.06.2023

Die Geschäftsleitung des Krankenhauses an der Königstraße äußert deutlich ihren Unmut. Kliniken machen mit bundesweitem Aktionstag auf ihre „verheerende finanzielle Situation“ aufmerksam.

Beunruhigende Nachrichten gibt es erneut aus dem Gesundheitswesen. Nach den Apothekern schlagen jetzt auch die Krankenhäuser Alarm – auch das Krankenhaus Wermelskirchen. Mit einem bundesweiten Aktionstag am 20. Juni unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ wollen die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam machen. Auch das Krankenhaus Wermelskirchen sei durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung betroffen, heißt es in einer Mitteilung, die die Geschäftsleitung des Krankenhauses Wermelskirchen am Freitag veröffentlichte.

Geschäftsführer Christian Madsen äußerte sich selbst am Freitag nicht gegenüber dem WGA, kündigte aber zusammen mit dem Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach, den GFO-Kliniken Rhein-Berg und Engelskirchen sowie dem Klinikum Oberberg ein gemeinsames Pressegespräch am 20. Juni an.

„Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken benötigen“, wird die Deutsche Krankenhausgesellschaft in dem Schreiben zitiert. Dem schließe sich auch die Geschäftsleitung des Krankenhauses an. Und weiter: „Wir müssen weg von immer neuen Hilfspaketen. Die Krankenhäuser benötigen verlässliche Sicherheit. Sicherheit für Krankenhausträger, Beschäftigte aber auch und vor allem für Patientinnen und Patienten. Wenn politisch nicht gehandelt wird, erleben wir einen eiskalten Strukturwandel mit Insolvenzen, Schließungen und verheerenden Auswirkungen für die Versorgungssicherheit“.

Schon im Herbst 2022 hätten die Kliniken darauf aufmerksam gemacht, dass die Krankenhäuser „extremer Insolvenzgefahr ausgesetzt“ seien. Auch unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, würden widerspiegeln, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht sei und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibe.

Zuschuss der Bundesregierung reicht den Kliniken nicht

Die Bundesregierung hatte seinerzeit auf die Energiekostensteigerungen reagiert und sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. „Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken“, heißt es in dem Schreiben. Immerhin habe sich die Politik nun aber kurzfristig entschlossen, dass vier dieser sechs Milliarden als direkte pauschale Hilfen ausgezahlt würden. „Andere inflationsbedingte Mehrkosten, wie bei Material, externen Dienstleistern, Lebensmitteln und so weiter treffen die Kliniken aber trotzdem.“

Das hatte Geschäftsführer Christian Madsen bereits im Oktober 2022 betont: „Die Krankenhäuser haben aber keine Möglichkeit, die gestiegenen Preise weiterzugeben. Die Preissteigerungen der Kliniken sind für das Jahr 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt. Die Inflation liegt aber weit darüber.“ Ebenso ergehe es im Grunde sämtlichen medizinischen Einrichtungen.

Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen würden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund zehn Milliarden Euro angehäuft haben.

Zu diesen enormen Kostenbelastungen für die Kliniken gehört auch die nur teilweise gesicherte Refinanzierung der Tarifsteigerungen. Und für 2024 sind nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst weitere Kostensteigerungen absehbar.

Die Kliniken fordern am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können.

Bis die große Krankenhausreform wirklich greife, müssten Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit überall im Land gesichert ist.

Daher sei es entscheidend, dass die Arbeit der Kliniken „nicht immer wieder durch kurzfristige Hilfsprogramme und Rettungsschirme unterstützt“ würde. Vielmehr benötige das Krankenhaussystem verlässliche und nachhaltige Finanzierung, die die Kliniken aus der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit heraushole.

Zum Thema soll es nun am Dienstag ein Pressegespräch der genannten Krankenhäuser in Gummersbach geben, an dem sich auch Christian Madsen beteiligt.

Noch im Herbst hatte er betont: „Die Versorgung der Patienten hier vor Ort ist absolut gesichert. Wir haben hier akut noch keine finanzielle Notlage.“ Aber die Sorge des Krankenhausgeschäftsführers ist die, die alle seiner Zunft wohl gerade plagt – vor allem in den ländlich gelegenen kleinen Häusern.

Denn gerade die Krankenhäuser und medizinischen Einrichtungen, deren Existenz in den vergangenen Pandemie-Jahren so an Bedeutung gewonnen zu haben schien, seien jetzt in der Energiekrise ganz akut in ihrer Existenz bedroht.

Protestaktionen

Mit einem bundesweiten Aktionstag, vielen regionalen Aktionen und einer zentralen Kundgebung vor dem Berliner Hauptbahnhof wollen die Krankenhäuser am 20. Juni auf ihre Situation aufmerksam machen. Mit den Landeskrankenhausgesellschaften war die Deutsche Krankenhausgesellschaft als Träger der Kliniken auch im Herbst bundesweit vielerorts präsent. Mit einer Online-Petition wollte sie ihre Forderungen bekräftigen.

Kommentar von Anja Carolina Siebel: Gemeinsam stark

Können Sie sich Wermelskirchen ohne Krankenhaus vorstellen? Sicher eher nicht. In der Tat wäre es für die Stadt ein Desaster, müsste das Krankenhaus an der Königstraße irgendwann seine Pforten schließen. Denn es genießt als medizinischer Grundversorger einen hervorragenden Ruf. Auch in der weiteren Umgebung.

Bisher, das versichert die Geschäftsleitung, sei auch nicht die Rede davon, dass man das Krankenhaus schließen müsse. Aufgrund der inflationsbedingten Kostensteigerungen wird auch die Kasse in Wermelskirchen allerdings dauerhaft belastet. Und das trägt nicht gerade zur Entspannung der wirtschaftlichen Situation bei.

Deshalb ist es gut, dass die Kliniken sich zusammenschließen und sich an der bundesweiten Protestaktion beteiligen. Und das nicht, indem sie Leistungen für die Patienten einschränken, sondern indem sie über ihre Lage informieren. Bleibt zu hoffen, dass die sich binnen kurzer Zeit bessert.

Quelle: Remscheider General-Anzeiger (17.06.2023)

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