05.11.2020
Das Krankenhaus setzt auf Corona-Schnelltests. Der Ärztliche Direktor, Dr. Volker Launhardt, stellt die neue Teststrategie vor. Antigen-Schnellverfahren soll Schutz gewähren – auch für die Mitarbeiter.
Es gewährt ein Stück Freiheit, das neue
Corona-Testverfahren im Wermelskirchener Krankenhaus. Und zwar in vielen
Bereichen. Und das funktioniert so: Jeder Patient wird jetzt bei stationärer
Aufnahme vom Personal auf das Coronavirus getestet. Fällt der Test positiv aus,
wird der Betroffene – je nach Krankheitsbild – auf die Isolierstation verlegt
oder zum Auskurieren nach Hause entlassen. „Das kommt natürlich darauf an, ob
jemand unaufschiebbare Symptome hat oder möglicherweise einen planbaren Eingriff
vor sich, der auch verschoben werden könnte“, sagt der Ärztliche Direktor des
Krankenhauses, Dr. Volker Launhardt.
Der Test soll vor allem den Patienten Sicherheit bieten: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen erst viel zu spät ins Krankenhaus kommen, weil sie Bedenken haben, sich bei uns mit dem Virus infizieren zu können. Das wollen wir unbedingt vermeiden“, betont der Mediziner.
Aber auch für das Personal an der Königstraße ist das neue Verfahren komfortabel. „Beim kleinsten Verdacht auf eine Ansteckung und bei leichtesten Symptomen werden unsere Mitarbeiter getestet“, sagt Hygienefachkraft Maike Honecker. Falle der Test positiv aus, werde der betreffende Mitarbeiter in die häusliche Quarantäne entlassen.
Das Bequeme an den Schnelltests: Sie haben laut Studien zwar eine minimal geringere Testgenauigkeit als die PCR-Tests, die die Hausärzte oder die Gesundheitsämter derzeit anbieten, liefern aber innerhalb von 15 bis 20 Minuten ein Ergebnis. 6 bis 7 Euro kostet ein solcher Test. Und Volker Launhardt schätzt, dass im Krankenhaus rund 1500 davon monatlich gebraucht würden. Die Kosten übernimmt das Land. Nachgeordert wird vom Labor ständig.
Was die Besucher-Regeln angeht, bleibt das Krankenhaus, in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, bei seinem eher humanen und individuellen Weg. Besuchsverbote gebe es an der Königstraße nicht. „Wir lassen weiter einzelne Besucher zu, die aber vor Eintritt einen Fragebogen ausfüllen müssen, in dem sie nach Symptomen befragt werden und ihre Kontaktdaten angeben müssen“, betont Pflegedienstleiterin Monika Hartung.
Bislang hat die Klinik nur wenige
Covid-19-Patienten behandelt
Im Wermelskirchener Krankenhaus seien
bisher nur wenige Patienten mit dem Coronavirus behandelt worden, berichtet
Volker Launhardt. Es gebe deshalb auch keinerlei Kapazitätsprobleme – und auch
Personal sei genug vorhanden. Launhardt: „Bisher haben wir auch keine
offizielle Mitteilung darüber, dass planbare Operationen verschoben werden
müssen, und ich habe auch keine Information darüber, dass das in anderen
Häusern in der Umgebung der Fall ist.“ Und: Bei komplizierten
Krankheitsverläufen, beispielsweise der Notwendigkeit einer Beatmung oder einer
eventuellen Überbelegung, gebe es auch immer noch die Möglichkeit, die
Patienten in Kliniken in der Nähe zu verlegen.
Der Ärztliche Direktor sieht derzeit keinen Anlass zur Sorge wegen der Verbreitung des Coronavirus, die zuletzt Fahrt aufgenommen hatte: „Es gibt im Gegenteil gerade viel Grund zum Optimismus. Wir haben immer mehr Möglichkeiten, Risiken zu minimieren, zum Beispiel mit den Schnelltests. Und dann ist es ja auch so, dass gerade bundesweit und auch bei uns im Kreis der Inzidenzwert wieder minimal zu sinken scheint.“
Medizin, sagt Volker Launhardt, sei „eine Menge mehr als Virologie“. Und deshalb wolle man im Wermelskirchener Krankenhaus alles dafür tun, nicht nur dem Versorgungsauftrag nachzukommen, sondern den Patienten und Angehörigen ein gutes Gefühl zu vermitteln. | Standpunkt
Ein Kommentar von Anja Carolina Siebel
Es sind solche Worte wie die des
Ärztlichen Direktors im Krankenhaus, Dr. Volker Launhardt, die dieser Tage Mut
machen. „Medizin ist mehr als Virologie“, sagt der Chefarzt der internistischen
Abteilung an der Königstraße. Und damit meint er freilich nicht, dass man die
Risiken einer Corona-Infektion und die rasante Verbreitung des Virus in der
Bevölkerung herunterspielen sollte. Gemeint ist wohl viel mehr, dass es nichts
bringt und dass es auch nicht angesagt ist, jetzt in Angst und Schrecken zu
verharren. Und zwar so, dass man möglicherweise vergisst, sich wegen eigentlich
unaufschiebbarer gesundheitlicher Probleme in stationäre Behandlung zu
begeben.
Gemeint ist aber auch, dass es für viele Patienten, gerade die Schwerstkranken, wichtig ist, nach wie vor Besuch zu empfangen und Beistand am Krankenbett zu bekommen. Darauf hatte die Krankenhausleitung während der vergangenen Monate immer Wert gelegt. Vielleicht ist aber auch gemeint, sich zurückzulehnen, hysterische Stimmen ein wenig abzuschalten und mehr zu vertrauen. In jene, die wissen, was sie täglich tun. Und in die Medizin. In ihrer Ganzheitlichkeit.
Quelle: Remscheider General-Anzeiger (05.11.2020)
Krankenhaus
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