22.03.2019
Mediziner des Krankenhauses Wermelskirchen und des MVZ Remscheid referierten in Lennep.
Mit
50, 60 Patienten hatte die Kooperation zwischen dem Wermelskirchener
Krankenhaus und der Praxisklinik Düsing - Winkler wohl gerechnet. Staunen und
Genugtuung stellten sich ein, als bei fast 180 Interessenten der lokale Plan
spontan geändert werden musste: Rund 120 Menschen blieben im Tagungsraum „Labor
X“ des Röntgen-Museums - rund 60 wichen in seine „black box“ aus – die Hörer
blieben letztlich sitzen, die Referenten wechselten jeweils, und so hatten am
Ende alle etwas von allen Referenten und Themen:
Thomas Winkler (Medizinisches Versorgungszentrum / MVZ) ging auf die „konservative Therapie bei Kniegelenksverschleiß“ ein – also die Fragestellung „Was kann ich tun, um nicht operiert werden zu müssen?“ Hauptthema ist natürlich die Arthrose – also der Verschleiß, die Abnutzung, der typische Verlust des Knorpels.
Risikofaktoren seien (genetisch) das weibliche Geschlecht, Alter, Genetik, Übergewicht, Bewegungsmangel oder Überbelastung (Hocken, Knien, Extremsport). Symptome seien Belastungs-, später auch Ruheschmerz, Anlaufschmerz, Morgensteifheit, Bewegungseinschränkungen und dergleichen.
Hilfreich seien zum Teil Krafttraining, aber auf jeden Fall Gewichtsreduktion, Bewegung und Training: Spazieren gehen, Fahrradfahren, Wassergymnastik. „Es ist eine gemischte Tüte“, verglich Winkler: Dazu gehöre auch die Physiotherapie. Der Leitende Arzt empfahl in bestimmten Fällen auch Medikamente und Salben. Am wichtigsten seien allemal Bewegung, die Erhaltung der Muskulatur und Gewichtsreduktion.
Erst
am Ende der konservativen Therapie steht die Operation
Arndt
Düsing, der Ärztliche Leiter des MVZ, referierte, wann ein künstliches
Kniegelenk Sinn macht und wann ein gelenkerhaltender Eingriff. Er erläuterte,
dass es sorgsam zwischen Arthrose und Knorpelschaden zu unterscheiden gelte,
zumal die Kasse seit zwei Jahren nicht mehr alles erstatte. Im Übrigen müsse
sich der Arzt vollkommen auf die jeweils aktuellen Richtlinien verlassen.
Erst am Ende der konservativen Therapie stehe die Operation – ein gelenkerhaltender oder ein -ersetzender Eingriff. Rückhalt darüber gewähre der Magnetresonanz-Tomograph (MRT); wichtig seien aber auch Röntgen-Aufnahmen des ganzen Beins. Um erkennen zu können, wo es eines Eingriffs bedarf. Düsing: „Aus krummen Beinen kann man letztlich gerade machen.“
Leitender Oberarzt Dr. Jens Rudzewski (Krankenhaus Wermelskirchen) ging auf Sportverletzungen am Knie ein. Wobei Sport allemal – Fußball und Skilaufen nannte er vorweg – besonders unfallträchtig sei. Gerne verletze sich der Skifahrer dabei an Innen-, Außen- und Kreuzbändern sowie Meniskus. Bei der Fragestellung „OP oder nicht?“ komme es sehr auf die individuelle Verletzung an, zumal häufig Schiene, physikalische Therapie und Muskelaufbau ihr Übriges tun. Eine offene Operation komme nur infrage bei verletzten Seitenbändern oder gerissenen Meniskus- und Kreuzbändern. Rudzewskis Parole: „Ein Ersatzfaserknorpel ist besser als gar keiner.“ Privatdozent Dr. Hans Goost, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie am Krankenhaus Wermelskirchen, erklärte abschließend Wechseloperationen beim künstlichen Kniegelenk. „Wir sind auch da, wenn es problematisch wird“, erklärte er zum Beispiel den „Endoprothesenwechsel“ am Knie. Die durchschnittliche Lebenserwartung des künstlichen Knies liegt bei 20 bis 25 Jahren.
Gründe für einen Wechsel seien unter anderem Lockerungen (49 %), Instabilitäten (21 %) oder Infektionen (18 %), wobei das in 80 bis 90 % der Fälle durch Bakterien im Blut passiere. Den Ablauf der Beratung schilderte der Chefarzt so: Aufklärung, Narkosegespräch, internistischer Check-up, Kontrolle sämtlicher Unterlagen, OP, Nachbehandlung, nahtlos zur Rehabilitationsmaßnahme. Goosts Hinweis an die Zuhörer: „Suchen Sie Krankenhaus – es sollte eine Innere Abteilung haben – und Operateur sorgfältig aus.“
Quelle: Remscheider General-Anzeiger (22.03.2019)
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