28.03.2018
Chefarzt Dr. Khalid El Khalfaoui berät betroffene Frauen individuell. Frauen, in deren Familien Brust- oder Eierstockkrebs vorkommen, können sich testen lassen.
Mit Angelina Jolie erreichte das Thema 2014 die breite Öffentlichkeit: Die Schauspielerin entschied sich aus Angst vor Krebs zur Entfernung ihrer Brüste und Eierstöcke. Angelina Jolie ist Trägerin eines veränderten BRCA-Gens. Rund fünf bis zehn Prozent aller Krebserkrankungen gehen auf diese genetische Fehlbildung zurück. Wer es in sich trägt, lebt mit einer deutlich größeren Wahrscheinlichkeit, Brustkrebs- und Eierstockkrebs zu bekommen.
Wer sich bisher Klarheit verschaffen wollte über seine eigenen Erbanlagen und eine humangenetische Beratung in Anspruch nehmen wollte, der musste in die großen Kliniken fahren. Mit Dr. Khalid El Khalfaoui, Chefarzt der Gynäkologie am Krankenhaus, gibt es diese Möglichkeit nun auch in Wermelskirchen. In der gynäkologischen Abteilung wurde eine humangenetische Beratung für Frauen eingerichtet. „Bis Anfang der 1990er-Jahre wussten wir gar nicht, dass Brust- und Eierstockkrebs vererbbar sind“, sagt Dr. Khalid El Khalfaoui. Die Entdeckung hat vieles verändert. Frauen, die in ihrer Familie eine Häufung von Brust- und Eierstockkrebs erleben, können sich beraten lassen. „Am Anfang steht ein ausführlicher Fragebogen“, erklärt Dr. Khalid El Khalfaoui.
Nachdem Patient und Arzt gemeinsam die Risikofaktoren in den Blick genommen haben, sprechen sie über die Möglichkeit des Tests, der in Deutschland ab 18 Jahren erlaubt ist. Die Wahrscheinlichkeit der Krebserkrankung steige mit dem Alter, junge Frauen mit Genveränderung seien also deutlich weniger gefährdet, zu erkranken. „Wenn sie aber um das Ergebnis wissen, wird es sie nicht mehr loslassen“, sagt der Arzt. 80 Prozent der Frauen mit der Anlage erkranken an Brustkrebs, 67 Prozent an Eierstockkrebs. Die medizinischen Möglichkeiten, auf die Genveränderung zu reagieren, sind mit massiven Eingriffen verbunden: „Nur eine Entfernung der Brüste und der Eierstöcke schließt jedes Risiko aus“, sagt der Arzt. Das sei für Frauen, die sich Kinder wünschen und die Familienpläne noch nicht realisiert haben, aber nur selten eine Option. Bleibt eine engmaschige Kontrolle. „Prävention ist eine der größten Errungenschaften der Medizin“, sagt der Arzt.
Alle drei Monate wird für Trägerinnen des Gens ein Ultraschall der Brust empfohlen, einmal im Jahr eine Computertomographie. Wenn der Krebs früh erkannt wird, kann er gut behandelt werden. „Weil das veränderte BRCA-Gen dafür verantwortlich ist, dass die DNA nicht mehr repariert werden kann, gibt es für Trägerinnen auch Möglichkeiten, Risiken durch die Berufswahl zu verringern“, sagt der Arzt. Frauen sollten dann Strahlung vermeiden.
Patientinnen bekommen nicht einfach das Ergebnis in die Hand
Für Dr. Khalid El Khalfaoui steht fest: „Wir können Patienten nicht einfach
das Ergebnis in die Hand drücken und sie damit alleine lassen.“ Und deswegen
sei es wichtig, die humangenetische Beratung ernst zu nehmen und Zeit dafür
einzuräumen
Quelle: Remscheider General-Anzeiger (28.03.2018)
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