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Schlaflabor-Team macht Müde wieder fit

19.12.2017

Martina Grüßer und Oberarzt Arne Scholz zeigen, mit welchen Geräten die Patienten während ihres Aufenthaltes im Schlaflabor ausgestattet werden. 352 Patienten nimmt das Team im Durchschnitt jährlich auf. Seit 21 Jahren werden im Krankenhaus Patienten mit Schlafapnoe erfolgreich behandelt.

Günter Meier (54, Name von der Redaktion geändert) setzt große Hoffnungen in seinen Aufenthalt im Wermelskirchener Krankenhaus. Er wird dort zwei Nächte auf der Station 5 im Schlaflabor verbringen. Dass er während des Schlafs an Monitore angeschlossen und unter ständiger Beobachtung sein wird, macht ihm nichts aus. Zu groß war der Leidensdruck während der letzten Monate.

Günter Meier leidet an ständiger Müdigkeit. Manchmal, das muss er zugeben, schläft er sogar bei der Arbeit kurz ein. Es erschien ihm schon länger als unnormal. Seine Frau beschwert sich zudem über nächtliches Schnarchen und berichtete ihm von Atemaussetzern. Sein Hausarzt schickte Günter Meier schließlich zum Lungenfacharzt. Und mit dem Verdacht auf Schlafapnoe wurde er jetzt ins Wermelskirchener Krankenhaus überwiesen.

Von einer Schlafapnoe spricht man, wenn die Patienten unter nächtlichen Atemaussetzern leiden. Bei der Erkrankung sind die Atemwege der Betroffenen derart eng, dass die Atmung nicht nur erschwert ist, sondern streckenweise sogar vollständig aussetzt. Der Grund: Die Muskulatur im Rachenbereich erschlafft während des Schlafes. Oft ist Übergewicht die Ursache dafür. Das Schnarchen der Patienten kann in manchen Fällen eine Lautstärke von bis zu 90 Dezibel erreichen, was in etwa der Lautstärke eines Presslufthammers entspricht.

„Etwa drei bis fünf Prozent der Bevölkerung leiden während ihres Lebens an einer Schlafapnoe“, sagt Arne Scholz. Der Internist und Kardiologe leitet als Oberarzt das Schlaflabor, das vom ehemaligen internistischen Chefarzt Dr. Peter Wagner vor 21 Jahren installiert wurde. 352 Patienten übernachten pro Jahr in den insgesamt drei Zimmern. Die Patienten bleiben im Durchschnitt zwei Nächte stationär.

EEG misst, wie viel der Patient insgesamt geschlafen hat
Schlafstörungen: Ein- und Durchschlafstörungen betreffen etwa jeden dritten Patienten einer Hausarztpraxis. Gründe hierfür sind u.a. die zunehmende nervliche Anspannung vieler Leute im Berufs- und Privatleben, Störungen der Tag/Nacht-Rhythmik, Alkohol, Medikamente, spätabendliche Aktivitäten uvm. Die meisten Betroffenen leiden oft Monate bis Jahre an quälenden Wachphasen im Bett und versuchen alles Mögliche, um dem Teufelskreis zu entkommen.

„In der ersten Nacht wird getestet, wie und in welcher Intensität die Atemaussetzer bestehen“, sagt Martina Grüßer. Die Krankenschwester koordiniert die Abläufe im Schlaflabor seit dessen Anfängen. Mittels eines EEGs, das die Hirnströme misst, wird ermittelt, wie viel der Patient geschlafen hat. Neben dem EEG werden EKG, Atmung, Blutdruck und weitere Laborparameter bestimmt. So kann der behandelnde Arzt erkennen, wann die Schlafapnoe besteht und welche Folgen für das Herz-Kreislauf-System daraus resultieren. In der zweiten Nacht bekommt der Patient ein Beatmungsgerät mit einer Maske. Die Nachtschwester erhöht den Druck des Gerätes solange, bis die Atemaussetzer ausbleiben. „Die meisten schlafen trotz der ungewohnten Situation bei uns“, weiß Martina Grüßer. „Sie sind durch ihre Erkrankung einfach übermüdet.“

Günter Meier ist erleichtert, dass das Beatmungsgerät nicht seinen Schlaf stört. Das hatte er zuvor befürchtet. „Früher waren die Geräte wirklich laut“, erzählt Martina Grüßer. Sie erinnert sich gut an Patienten, die eine Verlängerung für den Schlauch bastelten, um das laut brummende Gerät aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Grüßer: „Heute können wir den Patienten versichern, dass das Beatmungsgerät leiser ist als ihr Schnarchen.“

Und der gesundheitliche Gewinn nach dem Aufenthalt im Schlaflabor ist groß: „Die Folgen einer Schlafapnoe können mitunter weitreichend sein“, erklärt Arne Scholz. „Die Patienten können durch den gestörten Schlaf oft Herz-Kreislauferkrankungen oder Herzinfarkte bekommen.“ Selbst aktiv werden kann sich für Schlafapnoiker auszahlen. „Wenn die Behandlung mit dem Beatmungsgerät effektiv ist, sagen die Patienten, dass sie sich wie neugeboren fühlen“, weiß Grüßer.

Quelle: Wermelskirchener General-Anzeiger (19.12.2017)

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